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Gesundheitszustand in Deutschland 2024: RKI-Bericht zeigt negative Entwicklung

Mehr depressive Symptome und chronische Erkrankungen – soziale Ungleichheiten deutlich sichtbar.

Das Robert Koch-Institut hat neue Daten zur gesundheitlichen Selbsteinschätzung der Deutschen vorgelegt. (Archivbild)
Foto: Philipp Znidar/dpa

Die Menschen in Deutschland haben im Jahr 2024 ihre gesundheitliche Lage als weniger gut angesehen als noch ein Jahr zuvor. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Bericht «Gesundheit in Deutschland» schreibt, schätzten im vergangenen Jahr 64,2 Prozent der Erwachsenen ihre Gesundheit als sehr gut oder gut ein. Altersstandardisiert entspreche das einem Rückgang um mehr als drei Prozentpunkte gegenüber 2023.

Laut der Untersuchung zeigten 21,9 Prozent der Teilnehmer depressive Symptome. Über die Hälfte – 53,7 Prozent – gab an, an einer chronischen Krankheit oder einem langanhaltenden Gesundheitsproblem zu leiden. Besonders hoch war dieser Anteil laut den Angaben in Gruppen mit geringer Bildung.

Die Resultate zeigen daher klare Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Mit zunehmendem Alter nehmen gesundheitliche Einschränkungen zu, während jüngere Menschen besonders häufig unter psychischer Belastung leiden. Das RKI stellt zudem soziale Ungleichheiten für fast alle Probleme fest.

RKI will Datenpool erweitern

Die Zahlen stammen aus dem neuen RKI-Panel «Gesundheit in Deutschland», dessen erste umfangreiche Ergebnisse nun veröffentlicht wurden. An der Erhebung nehmen mehr als 40.000 Personen ab 16 Jahren teil, die regelmäßig und überwiegend online befragt werden.

Die Umfragen beziehen sich unter anderem auf die selbst eingeschätzte Gesundheit, körperliche Einschränkungen, chronische Krankheiten, nicht-tödliche Unfallverletzungen, psychisches Wohlbefinden sowie depressive und Angst-Symptomatik. Auch Themen wie Gesundheitskompetenz, Versorgungserfahrungen und gesundheitliche Belastungen durch den Klimawandel werden analysiert.

«Mit dem Panel ist es möglich, schnell und regelmäßig umfassende Daten zur gesundheit­lichen Lage der Bevölkerung zu erheben», erklärte RKI-Präsident Lars Schaade. «Auch in einer Krise ist damit jetzt die Infra­struktur vorhanden, um sehr schnell Antworten auf neue gesund­heit­liche Frage­stellungen geben zu können.»

Laut RKI ist geplant, die Struktur des Panels in Zukunft zu erweitern, beispielsweise um Messdaten wie Blutdruck, Labordaten oder Informationen aus digitalen Geräten wie Fitnessarmbändern. Außerdem ist die Einbindung von Sekundärdaten, wie beispielsweise von Krankenkassen oder der Rentenversicherung, vorgesehen.

dpa