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RKI: Grippe-Impfquote auf niedrigstem Stand seit 17 Jahren

Das Robert Koch-Institut warnt: Impfungen wie gegen Grippe und Covid-19 werden von Erwachsenen zu wenig genutzt. Bei einer anderen Gruppe sieht es bei den Impfquoten hingegen besser aus.

Weniger Menschen ließen sich in der vergangenen Saison gegen Influenza impfen. (Symbolbild)
Foto: Fabian Sommer/dpa

In Deutschland haben sich in der Saison 2024/2025 so wenig ältere Erwachsene gegen Grippe impfen lassen wie seit 17 Jahren nicht mehr. Die Quote der Standardimpfung gegen Influenza in der Altersgruppe ab 60, für die eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission gilt, sank im Vergleich zur vorherigen Saison nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) um 4 Prozentpunkte auf 34 Prozent.

«Sie liegt damit auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Berichterstattung in der Saison 2008/2009», so das RKI in seinem epidemiologischen Bulletin. Nur während der Corona-Pandemie (2020/2021) habe es einen vorübergehenden Anstieg gegeben. Für Erwachsene empfohlene Impfungen würden generell zu wenig genutzt.

Rückgang bei Covid-Impfungen von einem Drittel 

In ihrem aktuellen Bericht zu akuten Atemwegserkrankungen stellen die Experten fest, dass gemäß der Definition des RKI die Grippewelle in Deutschland in der Woche ab dem 24. November begonnen hat, was zwei bis drei Wochen früher ist als in den beiden Vorjahren. Falls noch nicht geschehen, wird Risikogruppen vom RKI empfohlen, die Impfung nachzuholen. Eine Grippeschutzimpfung wird in Deutschland unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke oder Schwangere empfohlen.

Auch die Quote der Menschen über 60, die sich gegen Covid-19 impfen ließen, ist den Angaben zufolge im Vergleich zur Vorsaison um ein Drittel gesunken. Laut RKI ließen sich in der Saison 2023/2024 21 Prozent der Menschen über 60 impfen, während es in der darauffolgenden Saison nur noch 14 Prozent waren.

Impfungen auch in Apotheken

Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass es eine leichte Untererfassung der Impfraten gegen Influenza und Covid-19 gibt, da auch außerhalb der Abrechnungssysteme der Kassenärztlichen Vereinigungen geimpft wird – beispielsweise in Betrieben oder Apotheken.

Gemäß der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) ist seit 2022 die Möglichkeit gegeben, dass alle Apotheken in Deutschland Grippe- und Corona-Impfungen durchführen dürfen. Es wurde berichtet, dass die Anzahl der Grippe-Impfungen, die in Apotheken durchgeführt wurden, stark angestiegen ist.

Hohes Niveau bei Impfungen für Kinder

Bei Kindern liegen die Impfquoten dem RKI zufolge weiter auf einem hohen Niveau. Allerdings würden Impfserien oft zu spät oder gar nicht abgeschlossen werden. Zudem gebe es Lücken beim Schutz gegen Masern, «da ein relevanter Anteil der Kinder bis zum zweiten Geburtstag die zweite Masern-Impfung nicht erhält», hieß es. So fehlten im Jahr 2024 zum zweiten Geburtstag mehr als einem Fünftel der Kinder die zweite Impfung.

dpa