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Rote Liste für Heuschrecken

Grashüpfer und Feldgrille sind bekannte Insekten. Ihr Bestand ist laut der neuen Roten Liste nicht gefährdet. Anders bei Heuschrecken-Arten, die feuchte Umgebung oder kühles Klima brauchen.

Der Gemeine Grashüpfer ist noch nicht gefährdert, bei vielen Heuschreckenarten sieht das aber anders aus.
Foto: Patrick Pleul/dpa

Etwa 33 Prozent der Heuschreckenarten in Deutschland sind gefährdet. Das geht aus der neuen Roten Liste hervor, die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn veröffentlicht wurde. Darin sind alle 82 als etabliert geltenden Heuschreckenarten und die einzige einheimische Fangschreckenart, die Europäische Gottesanbeterin, aufgeführt.

Laut den Angaben sind insgesamt 26 Arten oder 31,3 Prozent als gefährdet eingestuft. Weitere 9 Arten (10,8 Prozent) gelten als nicht gefährdet, stehen jedoch auf der Vorwarnliste. Derzeit sind 41 Arten als ungefährdet eingestuft. Dies entspricht der Hälfte der einheimischen Arten, darunter bekannte Arten wie der Gemeine Grashüpfer, die Feldgrille und das Grüne Heupferd.

Lebensräume in Gefahr

Es gebe Gewinner und Verlierer: «Die Steppen-Beißschrecke muss mittlerweile als verschollen angesehen werden», erklärte das BfN. Der bisher ungefährdete Feld-Grashüpfer stehe nun auf der Vorwarnliste. Wärmeliebende Arten wie die Europäische Gottesanbeterin profitierten vom Klimawandel, sie breiteten sich in Deutschland weiter aus. Der Lebensraum des Sumpfgrashüpfers aber sei wegen der häufigeren Dürreperioden im Sommer durch den Klimawandel und durch den Einsatz von Entwässerungssystemen stark geschrumpft.

«Viele Heuschreckenarten leiden darunter, dass ihre Lebensräume entweder ganz verschwinden, fragmentiert werden oder die Qualität stark verschlechtert ist», kommentierte BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm. Dies gelte vor allem für die intensiv genutzte Landschaft, aber auch für Naturschutzgebiete. Auch würden die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher. Zu den Verlierern gehörten insbesondere Arten, die einen sehr feuchten Lebensraum oder ein kühles Bergklima benötigten.

Die Roten Listen für ganz Deutschland werden vom Bundesamt veröffentlicht und vom Rote-Liste-Zentrum in seinem Auftrag koordiniert.

dpa