Zusammenarbeit im Weltall soll bis 2027 fortgesetzt werden, mit längeren Aufenthalten auf der ISS und geplanten Flügen zur eigenen Raumstation.
Russland und USA: Gemeinsame Raumfahrt trotz politischer Spannungen
Russische und US-amerikanische Raumfahrer sollen trotz der schweren politischen Spannungen ihrer Länder die Zusammenarbeit im Weltall in den kommenden Jahren fortsetzen. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos kündigte in Moskau neue gemeinsame Flüge zur Internationalen Raumstation (ISS) bis 2027 an.
Laut Angaben von Roskosmos plant die Nachrichtenagentur Interfax in Moskau, dass zwei Flüge mit russischen Sojus-Raumkapseln und drei mit dem US-Transporter Crew Dragon zum Außenposten der Menschheit stattfinden. Eine zusätzliche Vereinbarung über die gemeinsamen Flüge mit der Nasa wird im kommenden Jahr unterzeichnet.
Roskosmos teilte mit, dass die Verlässlichkeit der Arbeit auf der ISS gewährleistet werden solle. Zukünftig sollen die Kosmonauten auch länger auf der ISS in rund 400 Kilometern über der Erde bleiben – statt im Schnitt sechs dann sieben bis neun Monate.
Russland plant weiterhin den Bau einer eigenen Raumstation im Weltall, wie die Raumfahrtbehörde bei Telegram bekannt gab. Die ISS wird nach mehr als einem Vierteljahrhundert Betrieb als störanfällig angesehen.
Russland plant trotz Krieg hohe Raumfahrtausgaben
Trotz seines teuren Angriffskrieges gegen die Ukraine und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Sanktionen plant Russland auch im Jahr 2025 Ausgaben von etwa drei Milliarden Euro für die Raumfahrt. Die Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA im Bereich der Raumfahrt ist wie während des Kalten Krieges einer der wenigen Bereiche, in denen noch Kontakte bestehen.
Im nächsten Jahr bietet Russland erstmals seit 2021 auch wieder Reisen zur ISS für Weltraumtouristen an. Der Aufenthalt ist für zehn Tage geplant. In der Nähe von Moskau absolvieren zahlungskräftige Kunden in der Siedlung Sternenstädtchen zusammen mit Kosmonauten eine monatelange Vorbereitung auf den dreistündigen Flug vom Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS. Im Jahr 2021 brachte Russland zwei japanische Weltraumtouristen zur ISS.