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Säcke mit einer Tonne Kokain auf Borkum angespült

Eine Urlauberin macht im April am Strand der Nordseeinsel Borkum eine ungewöhnliche Entdeckung. Sie findet mehrere große Säcke – befestigt an einer Rettungsweste. Nun ist klar, was sich darin befand.

Auf der Nordseeinsel Borkum ist eine große Menge Drogen entdeckt worden.
Foto: Sina Schuldt/dpa

Auf der ostfriesischen Nordseeinsel Borkum ist eine große Menge Drogen angespült worden. Eine Urlauberin hatte bereits im April am Strand mehrere verdächtige Säcke zusammengebunden mit einer Rettungsweste entdeckt und die Polizei alarmiert. Nun bestätigte die Staatsanwaltschaft in Aurich, dass sich in den Säcken insgesamt rund eine Tonne Kokain befand. Es ist einer der größten bekannten Drogenfunde an der niedersächsischen Nordseeküste der vergangenen Jahre. Zunächst hatten der NDR und die «Nordwest-Zeitung» berichtet. 

Die Ermittlungen habe das Bundeskriminalamt übernommen, sagte eine Sprecherin der Auricher Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Es wird in alle Richtungen ermittelt.» Weitere Angaben wollte die Sprecherin nicht machen. Woher die Pakete kamen, warum sie an den Strand gelangten und ob es möglicherweise Verdächtige in dem Ermittlungsverfahren gibt, blieb offen.

Die Entdeckung der Säcke war bereits im April durch Medienberichte bekannt geworden. Bisher haben die Ermittlungsbehörden jedoch nicht bestätigt, ob sich tatsächlich Drogen in den Paketen befanden.

Früher schon Drogenfunde an der ostfriesischen Küste

NDR und «Nordwest-Zeitung» berichteten, dass die Ermittler zunächst einem möglichen Zusammenhang mit der Festnahme von zwei mutmaßlichen Drogenschmugglern im März auf einem Kutter vor Cuxhaven nachgingen. Dieser Verdacht bestätigte sich laut den Ermittlern aber nicht. 

In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Drogen in Säcken an der ostfriesischen Nordseeküste angespült und entdeckt. Im Jahr 2021 fanden Arbeiter beispielsweise 25 Kilogramm Kokain an einem Deichvorland im Landkreis Aurich. Kurz zuvor war auf der Insel Baltrum eine ähnliche Menge Drogen entdeckt worden. Bereits im Frühjahr 2017 waren auch schon einmal Kokainpäckchen an den Stränden der Inseln angespült worden.

Es war unklar, woher das Kokain in diesen Fällen stammte. Früheren Angaben der Ermittlungsbehörden zufolge werden in der Nordsee Rauschgifttaschen von Bord großer Schiffe geworfen und später von kleineren Booten an Land gebracht. Dabei könnten die Säcke verloren gegangen sein.

dpa