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Seltener Buckelwal tummelt sich in der südlichen Nordsee

Ein junger Buckelwal ist kürzlich in der Nordsee entdeckt worden. Sichtungen dieser großen Meeressäuger sind vor den deutschen Küsten eher selten. Ist das flache Wattenmeer eine Gefahr für den Wal?

Ein junger Buckelwal ist kürzlich in der Nordsee entdeckt worden. Das ist durchaus ungewöhnlich.
Foto: Silvia Izquierdo/AP/dpa

Ein in der deutschen Nordsee selten vorkommender Buckelwal ist vor der ostfriesischen Insel Baltrum gesichtet worden. Die Besatzung eines Vermessungsschiffes habe Ende Juni eine Aufnahme von dem Tier gemacht, sagte Thea Hamm, zuständig für Meeressäuger bei der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Wilhelmshaven. Demnach handelt es sich eindeutig um einen jüngeren Buckelwal. «Das sind ganz seltene Gäste in der Deutschen Bucht», sagte die Expertin. Mehrere Medien hatten zuvor über die Sichtung berichtet.

Buckelwale werden 12 bis 15 Meter lang und können bis zu 30 Tonnen wiegen. Sie leben in polaren Meeren und ziehen zum Kalben bis in tropische Gewässer. «Dafür müssen sie hin- und herwandern», sagte Hamm. Die genauen Routen seien nicht bekannt, meistens würden die Buckelwale etwa von Island und Norwegen aus westlich der britischen Inseln ziehen. «Jungtiere probieren mehr aus als ausgewachsene Tiere», sagte die Biologin. Möglicherweise sei das Jungtier für eine andere Route durch die Nordsee «abgebogen».

Wissenschaftler sehen ebenfalls Buckelwal

Vor etwa sechs Wochen wurde bereits ein Buckelwal in der Nordsee gesichtet. Wissenschaftler des Bundesamts für Naturschutz führen derzeit eine Untersuchung durch, um festzustellen, wie weit verbreitet Wale in der Nordsee sind. Von einem Schiff aus haben die Experten laut einer Mitteilung Dutzende Sichtungen von Minkwalen, Schweinswalen und auch einem Buckelwal registriert. Das Gebiet, das die Forscher untersuchen, die Doggerbank, befindet sich jedoch weiter in der zentralen Nordsee – etwa 250 Kilometer vor Helgoland.

Buckelwale eher selten zu Gast im Wattenmeer

Buckelwale werden gelegentlich vor den deutschen Küsten gesichtet. Anfang April sorgte ein Tier an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste für Aufsehen. Zu dieser Zeit schwamm der Wal in der Flensburger und Kieler Förde. Experten des Naturschutzbundes Nabu vermuteten, dass der Wal wahrscheinlich von Heringsschwärmen an die Ostseeküste gelockt wurde.

Laut der Schutzstation Wattenmeer gibt es seit 2003 fast jedes Jahr Sichtungen von einzelnen Tieren an der niederländischen Küste. Im Winter 2012 strandete ein zwölf Meter großer Buckelwal auf einer Sandbank vor der Insel Texel im flachen Wattenmeer – und trotz aller Rettungsbemühungen verstarb das Tier.

dpa