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Smartphone für den Nachwuchs: So machen Eltern das Handy sicher

Smartphones sind aus dem täglichen Leben von Kindern und Teenagern nicht wegzudenken. Doch wie gelingt es Eltern, ihrem Nachwuchs den richtigen Umgang damit zu ermöglichen? iOS- und Android-Smartphones bieten dafür unterschiedliche Möglichkeiten. Das wichtigste ist aber: eine offene Kommunikation.

Vor allem für Teenager ist das Smartphone ein ständiger Begleiter. Wie können Eltern den richtigen Umgang mit dem Handy vermitteln?
Foto: Kaspars Grinvalds/Shutterstock

Smartphones sind im Alltag von Kindern allgegenwärtig. Laut der repräsentativen JIM-Studie aus dem Jahr 2023 besitzen 96 Prozent der 12- bis 19-Jährigen ein eigenes Smartphone. Diese Geräte bieten zahlreiche Lern- und Unterhaltungsmöglichkeiten, bringen jedoch auch potenzielle Risiken mit sich. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern wissen, wie sie die Smartphones ihrer Kinder sicher gestalten können. Aber wie funktioniert eine Kindersicherung auf Android- und iOS-Geräten genau?

Allgemeine Tipps zur Kindersicherung

Generell sollten vor spezifischen Einstellungen in den Endgeräten einige Umgangsregeln mit den Kindern besprochen werden. Äußerst wichtig ist hierbei eine offene Kommunikation mit dem Kind als erster Schritt. “Familien sollten offen über Herausforderungen, Grenzen und Lösungswege sprechen,” sagt auch die Medienpädagogin Dr. Iren Schulz im Rahmen eines Familien-Workshops von Apple.

Es ist von Bedeutung, mit den Kindern über die sichere Nutzung des Smartphones zu sprechen und ihnen die Gründe für die Kindersicherung zu erläutern. Die Jugendlichen sollten begreifen, dass diese Maßnahmen zu ihrem Schutz dienen und nicht dazu, ihnen den Spaß zu verderben. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das Aufstellen klarer Regeln. Eltern sollten mit ihren Kindern feste Zeiten vereinbaren, wann und wie lange das Smartphone verwendet werden darf, um eine gesunde Balance zwischen Bildschirmzeit und anderen Aktivitäten sicherzustellen.

“Die Diskussion über Kinder und Technologie ist ebenso wichtig wie komplex. Um Kindern einen gesunden Umgang mit digitalen Medien beizubringen, sind wir alle gefragt. Eltern und Schule spielen eine wichtige Rolle. Vertrauen ist dabei sehr wichtig, außerdem gilt es, den Überblick zu behalten”, erklärt Dr. Schulz weiter.

Es ist ebenfalls wichtig, dass nur vertrauenswürdige Apps aus offiziellen App-Stores heruntergeladen werden. Dies kann dazu beitragen, den Zugang zu schädlicher Software oder unangemessenen Inhalten zu vermeiden. Letztendlich sollten Eltern das Betriebssystem und alle Apps stets auf dem neuesten Stand halten, um mögliche Sicherheitslücken zu schließen.

Kindersicherung auf iOS-Smartphones

Apple stellt robuste Kindersicherungsfunktionen bereit, die im Betriebssystem integriert und über die Geräteeinstellungen zugänglich sind. Die Bildschirmzeit-Funktion ist besonders nützlich, um die Nutzung des iPhones zu regulieren. Eltern haben die Möglichkeit, festzulegen, dass bestimmte Apps und Benachrichtigungen zu bestimmten Zeiten blockiert werden. Mit App-Limits können Zeitbeschränkungen für Apps oder App-Kategorien festgelegt werden, während Kommunikationslimits bestimmen, mit wem das Kind über das iPhone kommunizieren darf. Außerdem können Eltern Inhalts- und Datenschutzbeschränkungen aktivieren, um den Zugriff auf unangemessene Inhalte zu verhindern.

Ein weiteres praktisches Werkzeug auf iOS-Geräten ist die Familienfreigabe. Damit können Eltern die Käufe und Downloads ihrer Kinder im Auge behalten und genehmigen. Sobald ein Familienmitglied als Kind hinzugefügt wurde, kann die Kaufanfrage aktiviert werden. Dies gewährleistet, dass alle Käufe und Downloads vor der Ausführung auf dem Gerät des Kindes genehmigt werden müssen.

Eltern können außerdem in den Bildschirmzeit-Einstellungen Inhaltsbeschränkungen aktivieren, um sicherzustellen, dass der Zugriff auf altersgerechte Apps, Filme, Musik und Bücher beschränkt ist. Webseitenbeschränkungen tragen dazu bei, den Zugang zu gefährlichen oder unangemessenen Webseiten zu blockieren, was das Internetsurfen für ihr Kind sicherer macht. Mit der App “Wo ist?” kann jederzeit der aktuelle Aufenthaltsort des Kindes eingesehen werden. Zudem besteht die Möglichkeit, Benachrichtigungen zu erhalten, wenn das Kind einen bestimmten Ort verlässt oder an einem Ort ankommt.

Kindersicherung auf Android-Smartphones

Android bietet ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten zur Kindersicherung. Eine der bekanntesten und effektivsten Methoden ist dabei die Verwendung der “Google Family Link App”. Damit können Eltern ebenso die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder verwalten. Nachdem man die App aus dem Google Play Store heruntergeladen und sowohl auf dem eigenen als auch auf dem Gerät des Kindes installiert hat, erstellt man für das Kind ein Google-Konto oder nutzt ein bereits bestehendes Konto, um dieses zu verbinden.

Danach lassen sich die Einstellungen anpassen, um etwa die Bildschirmzeit zu begrenzen, Apps zu erlauben oder zu blockieren sowie generell die Geräteaktivität zu überwachen. Besonders praktisch ist hierbei die Option, tägliche Zeitlimits festzulegen und das Gerät beispielsweise zu bestimmten Zeiten zu sperren, wie während der Hausaufgaben- oder der Schlafenszeit. Zusätzlich können Eltern auch bei Android-Smartphones den Standort des Geräts in Echtzeit verfolgen, was zusätzliche Sicherheit bieten kann.

Fazit

Eine Kindersicherung auf Smartphones ist ein bedeutender Schritt, um die digitale Welt für die eigenen Kinder sicherer zu gestalten. Eltern sollten jedoch darauf achten, Kontrolle und Überwachung nicht zu verwechseln und ihrem Kind auch Freiräume zu gewähren. Sowohl Android als auch iOS stellen umfassende Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Eltern die Nutzung der Geräte regulieren können. Durch die Kombination dieser technischen Maßnahmen mit offener Kommunikation und klaren Regeln können Eltern ihre Kinder hoffentlich effektiv vor Gefahren schützen.

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