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Sternschnuppenregen im August: Perseïden sorgen für spektakuläres Himmelspektakel

Erwarten Sie bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde zwischen dem 9. und 13. August. Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens.

Die Perseiden - reichster und schönster Sternschnuppenstrom des Jahres. (Archivbild)
Foto: Marco A. Ludwig/dpa

Der August startet mit nächtlichem Himmelsgebritzel: Viele Sternschnuppen sind mit dem Strom der Perseïden zu sehen. Das Maximum fällt zwischen dem 9. und 13. August. Helle Objekte, bekannt als Boliden oder Feuerkugeln, sind dabei häufig zu beobachten.

Die meisten Meteore werden in den frühen Morgenstunden des 12. August erwartet. Als schönster und reichster Strom des Jahres liefern die Perseïden bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde. Die optimale Beobachtungszeit liegt zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens.

Mit einer Eindringgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Sekunde sind die Perseïden ziemlich schnelle Objekte. Bei dieser Geschwindigkeit dauerte die Reise von der Erde zum Mond nur 90 Minuten. Die meisten Meteoroide verdampfen in der Erdatmosphäre. Es gibt jedoch Ausnahmen, manche schlagen auf dem Erdboden ein oder stürzen ins Meer. Nur sehr selten schlägt in dicht besiedelten Gebieten ein Meteorit ein.

Es wird nicht das einzige besondere Himmelsereignis des Monats bleiben: Der noch fast volle Mond wird den Planeten Saturn bedecken. Unser Nachbar im All wird in den frühen Morgenstunden am Mittwoch, 21. August, an dem Ringplaneten vorbeiziehen und ihn für eine Stunde verdecken. Die genauen Zeiten sind ortsabhängig. In Hamburg beginnt das kosmische Schauspiel um 5.33 Uhr, in Berlin um 5.34 Uhr, in Düsseldorf um 5.31 Uhr, in Leipzig um 5.30 Uhr und in München um 5.33 Uhr.

Eine Stunde später gibt der Mond den Ringplaneten Saturn am Westrand frei. Die Bedeckung ist besonders eindrucksvoll im Teleskop zu beobachten, wenn Ring und Planetenkugel nach und nach hinter dem Mondrand verschwinden und nach einer Stunde am dunklen Westrand des Mondes wieder auftauchen.

Saturn im Sternbild Wassermann wird im August allmählich zum Planeten der gesamten Nacht. Zu Monatsbeginn geht er gegen 22.30 Uhr auf, Ende August bereits eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Venus taucht am Abendhimmel auf und beginnt damit ihre Abendsternperiode. Sie ist als erstes Gestirn in der zunehmenden Abenddämmerung zu erkennen.

Schon am 4. wandert Venus nördlich an Regulus, dem Löwenhauptstern vorbei. Einen Tag später begegnet ihr die zunehmende Mondsichel. Ende August überschreitet sie den Himmelsäquator in südlicher Richtung. Ihre Untergänge verfrühen sich von 21.46 Uhr auf kurz vor 9.00 Uhr zu Monatsende.

Mars ist der Planet der zweiten Nachthälfte. Er bewegt sich durch das Sternbild Stier und überquert zu Beginn des Monats den Hauptstern Aldebaran in einem Abstand von fünf Grad nördlich. Mitte August zieht der rötliche Mars nördlich an dem wesentlich helleren, weißen Jupiter vorbei.

Jupiter dominiert die zweite Hälfte der Nacht. Ein schöner Anblick am 28. um drei Uhr morgens: Der abnehmende Mond gesellt sich über dem Osthorizont zu Mars und Jupiter. Merkur überholt die Erde am 19. auf der Innenbahn. Der schnelle Planet bleibt im August unsichtbar.

Das Sommerdreieck steht nun hoch im Süden. Steil über unseren Köpfen erblickt man die 25 Lichtjahre entfernte Wega im Sternbild Leier. Neben der Leier breitet der Schwan seine Flügel aus. Markiert wird er durch ein großes Sternenkreuz, zu dem man auch «Kreuz des Nordens» sagt. Sein hellster Stern Deneb markiert den zweiten Eckpunkt des Sommerdreiecks.

Deneb ist der am weitesten entfernte der hellen Sterne erster Größenklasse. Seine Entfernung beträgt 2.500 Lichtjahre. Er gehört zu den sogenannten Überriesensternen mit fast 200-fachem Sonnendurchmesser und einer Leuchtkraft, die 50.000 mal der unserer Sonne entspricht. Deneb zählt somit zu den größten und hellsten Sternen in unserer Milchstraße.

Atair, der dritte Stern des Sommerdreiecks, ist der Hauptstern des Adlers, der auf seine Beute hinabschwebt. Mit einer Entfernung von 17 Lichtjahren zählt der Adlerstern zu den Nachbarsternen unserer Sonne.

Der Große Wagen ist nach Nordwesten gesunken, während im Nordosten die Kassiopeia, das Himmels-W, aufsteigt.

Das glänzende Band der sommerlichen Milchstraße ist auch im August nur abseits des irdischen Lichtsmogs zu sehen. Viele Menschen können daher das zart leuchtende Band aus unzähligen glitzernden Sternen selten oder nie beobachten. Sogar das Mondlicht beeinträchtigt die Sichtbarkeit. Neumond wird am 4. August um 13.13 Uhr erreicht. Vollmond tritt am 19. um 20.26 Uhr im Sternbild Wassermann ein. In Erdferne mit 405.297 Kilometern befindet sich der Mond am 9., während er am 21. in Erdnähe nur 360.196 Kilometer von uns trennen wird.

Die Sonne bewegt sich entlang des absteigenden Astes ihrer jährlichen Bahn und nähert sich dem Himmelsäquator. Am 10. verlässt sie mittags das Sternbild Krebs und tritt in den Löwen ein, wo sie am 22. am Hauptstern Regulus vorbeizieht. An diesem Tag tritt sie nachmittags in das Tierkreiszeichen Jungfrau ein.

Die Mittagshöhe der Sonne nimmt um etwas mehr als neun Grad ab, die Tageslänge schrumpft in 50 Grad Nord um knapp zwei Stunden.

dpa