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Partielle Mondfinsternis am 18. September: Besonderes Schauspiel am Nachthimmel

Der Vollmond taucht in den Halbschatten der Erde und streift den Kernschatten, wodurch die Nordwestkalotte des Mondes in dunklem, rötlichem Licht erscheint.

Partielle Mondfinsternis
Foto: Patrick Pleul/dpa

Im September gibt es eine partielle Mondfinsternis, die ein besonderes Schauspiel am Nachthimmel bietet. Am Mittwoch, dem 18. September, tritt der Vollmond in den Halbschatten der Erde ein und berührt den Kernschatten. Allerdings werden während der Finsternis um 4:44 Uhr nur etwa neun Prozent des scheinbaren Monddurchmessers vom Kernschatten der Erde erreicht. Die Nordwestkalotte des Mondes erscheint dann in einem dunklen, rötlichen Licht. Der Eintritt des Mondes in den Kernschatten erfolgt um 4:12 Uhr. Etwa eine Stunde später, um 5:17 Uhr, verlässt der Mond wieder den Kernschatten.

Am gleichen Tag kommt der Mond auch in Erdnähe. Dabei trennen ihn 357.286 Kilometer von uns. Das Zusammenfallen von Vollmond und Erdnähe führt an den Küsten zu Springfluten. Auch Erdbeben und Vulkanausbrüche können in diesen Tagen ausgelöst werden. Neumond wird schon am 3. September um 3:56 Uhr erreicht. Zwei Tage später befindet sich der Mond mit 406.211 Kilometer in Erdferne.

Venus startet ihre Abendstern-Periode. Sie ist noch nicht besonders auffällig. In der Abenddämmerung ist sie knapp über dem Westhorizont zu sehen. Ihr Untergang erfolgt zehn Minuten vor 21 Uhr. Am 5. bekommt der Abendstern Besuch von der schmalen Sichel des zunehmenden Mondes.

Mars wird in der zweiten Nachthälfte zu einem auffälligen Gestirn. Er wechselt am 5. September aus dem Sternbild Stier in das der Zwillinge. Jupiter im Sternbild Stier verlagert seine Aufgänge in die späten Abendstunden. Am 1. geht Jupiter eine Viertelstunde vor Mitternacht auf und am 30. bereits um 22 Uhr. Er ist der hellste Planet am Nachthimmel, denn Venus geht vor seinem Aufgang im Westen unter. Der abnehmende Halbmond zieht in der Nacht vom 23. auf den 24. September nördlich an Jupiter vorbei.

Wie Neptun entdeckt wurde

Am 8. steht Saturn im Sternbild Wassermann in Opposition zur Sonne. Zu diesem Zeitpunkt geht der Ringplanet mit Sonnenuntergang auf, erreicht kurz nach Mitternacht den höchsten Punkt im Süden und geht am Morgen unter. An diesem Tag der Opposition beträgt die minimale Entfernung zur Erde 1.294 Millionen Kilometer. Das Licht benötigt eine Stunde und 12 Minuten, um von Saturn zur Erde zu gelangen.

Am 21. tritt Neptun, der entfernteste Planet unseres Sonnensystems, im Sternbild Fische in Opposition zur Sonne auf. Da er der Sonne gegenübersteht, ist er die ganze Nacht am Himmel zu sehen. Aufgrund seiner großen Entfernung zur Sonne erscheint er nur als winzige, blaue Kugel im Fernglas oder Teleskop. Seine Existenz wurde durch Abweichungen in der Umlaufbahn des inneren Planeten Uranus vorhergesagt. Tatsächlich wurde der zunächst hypothetische Planet am 23. September 1846 in der Berliner Sternwarte von Johann Gottfried Galle und Heinrich D´Arrest entdeckt, nahe dem vorhergesagten Ort. Neptun ist 30 Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Ein vollständiger Umlauf um die Sonne dauert 165 Jahre, sodass niemand ihn komplett beobachten kann.

Neptun ist der viertgrößte Planet unseres Sonnensystems mit einem Durchmesser von 49.000 Kilometern, was fast das Vierfache des Erddurchmessers entspricht. In diesem Jahr trennen uns 4.322 Millionen Kilometer von Neptun während der Opposition, eine Strecke, die das Licht in vier Stunden zurücklegt.

Merkur bietet eine relativ günstige Morgensichtbarkeit im ersten Monatsdrittel. Am leichtesten ist der sonnennächste Planet von 6. bis 11. September in der beginnenden Morgendämmerung knapp über dem Osthorizont zu erkennen.

Das abendliche Sternenzelt zeigt noch immer einen sommerlichen Charakter. Der orange Arktur ist weit im Westen zu finden. Das Sommerdreieck aus Wega, Deneb und Atair hat sich ein wenig nach Westen verschoben. Neben der Wega, dem Hauptstern der Leier, ist bei guten Sichtbedingungen ein kleiner Sternenrhombus zu sehen. Der südwestliche Eckstern, von uns aus gesehen der Stern rechts unten, wird von den Arabern Sheliak genannt, was Harfe bedeutet. Besser bekannt ist er unter der Katalogbezeichnung Beta Lyrae.

Dieser Stern zeigt alle dreizehn Tage einen Lichteinbruch. Er leuchtet dann 2,5 Mal schwächer als im Normalfall. Entdeckt wurde dieser periodische Lichtwechsel 1784 von dem 19-jährigen Amateurastronomen John Goodricke aus York in England. Für diese und weitere Entdeckungen erhielt er von der britischen Royal Society die hohe Auszeichnung der Copley-Medaille im April 1786.

Im Südosten steht auffällig hoch das Sternenquadrat des Pegasus. Es wird auch Herbstviereck genannt, da der Pegasus das Leitsternbild des Herbstes ist. Das Herbstviereck markiert nur einen Teil des Pegasus, dessen Gestalt viel umfangreicher ist. Der Pegasus ist ein Fabelwesen, ein geflügeltes Pferd, das Poeten zu Gedankenflügen inspirieren soll. Als der Held Perseus den Kopf der schrecklichen Gorgo Medusa abschlägt, entweicht aus ihrem Rumpf das Flügelross Pegasus. Es fliegt durch die Lüfte und landet auf Helikon. Seine Hufschläge beim Aufsetzen lassen die Quelle Hypokrene entspringen. Wer aus ihr trinkt, dem wachsen Flügel an der Fantasie.

Im Nordwesten steht der Große Wagen tief, im Nordosten steigt die Kassiopeia, das Himmels-W. Knapp über dem Westhorizont blinkt Arktur, bekannt als Bärenhüter. Er treibt den Großen Bären um den Polarstern. Arktur ist der Hauptstern des Sternbildes Bootes. Der griechische Name bedeutet Rinderhirt. Neben dem Bootes erkennt man einen Halbkreis von Sternen. Sie markieren das Sternbild Nördliche Krone. In ihm finden sich zwei eruptiv variable Sterne, nämlich R CrB und T CrB. Man vermutet, dass T Coronae Borealis (T CrB) noch in diesem Jahr einen Helligkeitsausbruch erleidet, der mit bloßen Augen zu sehen sein wird. Sicher ist das aber nicht.

Am 16. September wechselt die Sonne nachmittags vom Sternbild Löwe in das der Jungfrau. Die Herbsttagundnachtgleiche tritt am 22. exakt um 14:44 Uhr ein, wobei die Sonne den Himmelsäquator überschreitet und auf die Südhalbkugel des Firmaments wechselt. Der Schnittpunkt der absteigenden Sonnenbahn mit dem Himmelsäquator heißt auch Waagepunkt. Denn er markiert den Beginn des Tierkreiszeichens Waage. Der Waage- oder Herbstpunkt liegt im Sternbild Jungfrau.

“Die Veranstaltung wird am 15. Mai um 18:00 Uhr im Konferenzraum stattfinden.”

dpa