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Stierhatz in Pamplona endet trotz übler Szenen glimpflich

Bei den Stierhatzen des Sanfermín-Festes fordern die Läufer jeden Morgen das Schicksal heraus. Der Tod läuft mit.

Besonders die Kurven auf der mehr als 800 Meter langen Laufstrecke sind gefährlich, weil dort Menschen und Tiere leicht stürzen.
Foto: Alvaro Barrientos/AP

Bei der dritten Stierhatz des traditionellen Sanfermín-Festes in Pamplona, Nordspanien, wurden mindestens zwei Läufer verletzt. Dies war weniger als bei früheren Läufen, bei denen jeweils fünf bis sechs Teilnehmer im Krankenhaus landeten. Kommentatoren des staatlichen TV-Senders RTVE äußerten sich erleichtert, da es bei der wilden Jagd mit sechs wilden Stieren durch die engen Gassen einige gefährliche Szenen gab.

https://x.com/SFesPamplona/status/1810575864385409425

Ein Bulle verfing sich mit einem seiner langen spitzen Hörner in der Kleidung eines Läufers und hob ihn in die Höhe, bevor er weiterstürmte. Der junge Mann hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch und rollte sich unter eine Seitenbande, um sich in Sicherheit zu bringen. Dort wurde er von Sanitätern behandelt, jedoch schien er keine schwerwiegende Verletzung erlitten zu haben.

Die Tierschützer beklagen, dass die Stierhatz für die Tiere tatsächlich nichts anderes als eine panische Flucht durch die für sie völlig ungewohnten Menschenmassen ist. Es handelt sich um Tierquälerei, die sofort beendet werden muss. Die Stiere sterben nach dem Lauf in der Stierkampfarena. Das jahrhundertealte Fest zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín hat trotz der Kritik jedoch immer mehr Zulauf.

Das traditionelle Fest begann am Samstag und endet am kommenden Sonntag. Jeden Tag um 08.00 Uhr morgens werden sechs etwa 600 Kilogramm schwere Kampfstiere und mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der Altstadt zur Arena gejagt.

Bei den Mutproben der vorwiegend jungen Männer über die mehr als 800 Meter lange Strecke werden jedes Jahr Dutzende Läufer verletzt. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009. Es gibt insgesamt acht Läufe.

Bei dem Stadtfest gibt es neben den Stierhatzen auch zahlreiche weitere kulturelle Veranstaltungen für Familien und Kinder.

dpa