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Studie: Vogelgrippevirus springt von Kuh auf Katze

Das Vogelgrippevirus verbreitet sich in den USA unter Rindern. Von dort soll es nun auf weitere Säugetiere gelangt sein.

In den USA grassiert bei Milchkühen die Vogelgrippe - nun wurden die Viren bei Katzen in Farmen nachgewiesen. (Symbolbild)
Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

Das Vogelgrippevirus H5N1 wird Forschern zufolge höchstwahrscheinlich von Kühen auch auf Katzen und Waschbären übertragen. Sie geben mit ihrer Studie weitere Belege für die Übertragung der Viren von einer Säugetierart auf eine andere. Nun befürchten die Wissenschaftler, dass weitere Mutationen das Virus auch für den Menschen gefährlicher machen könnten. Die Studie des Teams um Diego Diel von der Cornell University in Ithaca ist im Journal «Nature» erschienen.

«Dies ist eines der ersten Male, dass wir Beweise für eine effiziente und anhaltende Übertragung der hochpathogenen Vogelgrippe H5N1 von Säugetier zu Säugetier sehen», sagt Diel. Die Genomsequenzen der Viren, die von Milchkühen, Vögeln, Hauskatzen und einem Waschbären aus betroffenen Betrieben gewonnen wurden, deuten auf eine Übertragung zwischen den Tierarten hin, schreibt das Team. 

Das Risiko einer Übertragung von Mensch zu Mensch bleibe zwar gering: «Die Sequenzierung des gesamten Genoms des Virus ergab keine Mutationen im Virus, die zu einer verbesserten Übertragbarkeit von H5N1 auf den Menschen führen würden», sagt Diel. Die Daten zeigten jedoch eindeutig eine Übertragung von Säugetier zu Säugetier, «was besorgniserregend ist, da sich das Virus in Säugetieren anpassen kann».

Virentransport per Kuh quer durch die USA

Eine hochansteckende Variante der Vogelgrippe breitete sich ab 2005 weltweit aus, zunächst in Wildvögeln und Zuchtgeflügel, später auch in Säugetieren. Diel und Kollegen haben nun Viren und Tiere in neun US-Farmen untersucht, die 2024 Fälle von erkrankten Milchkühen gemeldet hatten. Die infizierten Kühe zeigten Symptome wie verminderter Appetit, Nasenschleim, veränderter Kot und verringerte Milchproduktion.

Fünf der Farmen befinden sich in Texas, zwei in dem benachbarten Bundesstaat New Mexico, eine in dem nahegelegenen Kansas, aber auch eine in dem weit entfernten Ohio. Am 8. März 2024 wurden 42 scheinbar gesunde Milchkühe von Texas zu einer Farm in Ohio gebracht. Fünf Tage später zeigten sich auf der Herkunftsfarm Krankheitssymptome bei Rindern, zwölf Tage später auch bei Kühen auf der Farm in Ohio. «Diese Ergebnisse weisen auf eine Übertragung der hochpathogenen Vogelgrippe H5N1 zwischen subklinisch infizierten Kühen hin», schreibt das Team um Diel, das auch die Viren analysiert hatte.

Untersuchungen haben ergeben, dass sich im Nasenschleim und im Blut der Kühe weniger Viren befanden, während in der Milch eine sehr hohe Anzahl vorhanden war. Die Forscher haben herausgefunden, dass sich H5N1-Viren des Genotyps B3.13 in bestimmten Zellen der Milchdrüsen vermehren können. Dies bestätigt, dass eine Ansteckung nicht nur über die Atemwege, sondern auch über die Milch und die Euter erfolgen kann, zum Beispiel durch nicht ausreichend gereinigte Melkmaschinen. Es passt dazu, dass die toten Katzen auf mehreren untersuchten Farmen mit roher Milch gefüttert wurden. Möglicherweise hat auch der tote Waschbär auf einer Farm solche Milch getrunken.

Genanalysen verraten die Entwicklung der Viren

Basierend auf diesen und anderen Erkenntnissen, insbesondere durch genetische Untersuchungen, skizzieren die Forscher diese Abfolge der Ereignisse: Der Genotyp B3.13 hat sich in einem unbekannten Wirtstier entwickelt. Anfang des Jahres 2024 wurde er erstmals bei einer Gans in Wyoming, einem Wanderfalken in Kalifornien und einem Stinktier in New Mexico nachgewiesen. Ein weiteres unbekanntes Wirtstier, möglicherweise ein Wildvogel, hat das Virus dann auf die Kühe übertragen, über die es dann weitere Wirte gefunden hat – neben Katzen und einem Waschbären auch Tauben und andere Vögel.

Bislang sind in den USA die elf Fälle von Vogelgrippe bei Menschen seit April 2022 glimpflich verlaufen und mit milden Symptomen. Die betroffenen Personen waren auf Geflügel- und Rinderfarmen tätig und haben sich wahrscheinlich direkt bei den Tieren angesteckt. Die Forscher befürchten nun, dass das Virus sich weiterentwickeln könnte, was möglicherweise seine Infektiosität und Übertragbarkeit auf andere Arten, einschließlich des Menschen, erhöhen würde.

“Der Kurs beginnt um 10 Uhr und endet um 16 Uhr. Bitte bringen Sie einen Stift und Papier mit.”

“Die Veranstaltung beginnt um 18:00 Uhr im Festsaal des Hotels.”

dpa