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Deutlich weniger Amseln in deutschen Gärten – Vogelzählung zeigt Rückgang

Usutu-Virus könnte Grund für Abnahme sein, während andere Arten seltener werden. Feldsperlinge und Meisen bleiben bei milden Temperaturen fern.

Die Amsel war bei der «Stunde der Wintervögel» in diesem Jahr deutlich weniger zu sehen als noch im Vorjahr. (Archivbild)
Foto: Oliver Berg/dpa

Amseln sind in Gärten und Parks in Deutschland derzeit deutlich weniger zu sehen als noch im Vorjahr. Das geht aus der Mitmach-Aktion «Stunde der Wintervögel» hervor, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Berlin mitteilte. Demnach sank die Zahl der Sichtungen im Vergleich zu 2024 um 18 Prozent.

«Im vergangenen Sommer wurden uns viele kranke und tote Amseln gemeldet, die im Verdacht standen, mit dem Usutu-Virus infiziert gewesen zu sein. Das könnte dazu geführt haben, dass zur Vogelzählung weniger Amseln zu sehen waren», sagte NABU-Vogelschutz-Experte Martin Rümmler.

Auch Spatzen und Meisen machten sich rarer

In diesem Jahr wurden auch Haussperlinge und Feldsperlinge deutlich seltener als im Vorjahr beobachtet. Ebenso wurden Kohl- und Blaumeisen, die neben den Spatzen zu den häufigsten Besuchern an Futterstellen gehören, etwas weniger häufig gesehen.

«Feldsperlinge gehören schon länger zu den Sorgenkindern, deren Bestände in den letzten Jahren regional deutlich abgenommen haben», sagte Rümmler. Die geringen Meldezahlen bei Kohl- und Blaumeisen seien vermutlich auf die bisher milden Temperaturen zurückzuführen. «Bei ausreichend Nahrung und wenig Kälte bleiben diese Arten öfter auch den Gärten und Futterstellen fern.»

Kernbeißer und Bergfinken häufiger zu sehen 

Im Vergleich zum Vorjahr wurden Kernbeißer doppelt so oft gemeldet, während Bergfinken sogar dreimal häufiger auftraten als noch 2024. Insgesamt wurden in diesem Jahr etwas weniger Vögel als im Vorjahr gezählt. Die Top fünf der meist gesichteten Wintervögel sind wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel und Feldsperling.

Dieses Mal haben laut NABU über 122.000 Menschen an der Mitmach-Aktion teilgenommen. Freiwillige sollten am zweiten Januar-Wochenende eine Stunde lang Vögel in Gärten, Parks oder am Balkon beobachten und zählen. Fachleute erhoffen sich dadurch Erkenntnisse über langfristige Veränderungen in der Vogelwelt.

dpa