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Ecosia plant Einführung von Klima-Nobelpreis

Das Unternehmen möchte ab 2026 herausragende Beiträge für den Klimaschutz und die planetare Gesundheit auszeichnen, wie es der größten Suchmaschine Europas vorschlägt.

Die Nobelpreise zählen zu den prestigeträchtigsten Auszeichnungen der Welt. (Archivbild)
Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Die in Berlin ansässige Suchmaschine Ecosia schlägt vor, ab 2026 einen Klima-Nobelpreis einzuführen, um herausragende Beiträge für den Klimaschutz und die planetare Gesundheit zu würdigen. Dies wurde in einem Brief an die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften (KVA) in Stockholm vorgeschlagen.

Man sei bereit zur langfristigen Förderung einer solchen Auszeichnung und habe bereits eine Million Euro für die Preisfinanzierung notariell in Berlin hinterlegt, teilte das Unternehmen anlässlich der heutigen Nobelpreisverleihungen in Stockholm und Oslo mit. Den Angaben zufolge wird die Initiative von mehreren Klima- und Umweltschützern unterstützt, darunter Luisa Neubauer von Fridays for Future. «Es ist überfällig, dass die Nobel-Tradition die größte Krise unserer Zeit endlich sichtbar macht», wurde Neubauer von Ecosia zitiert.

Siebte Preiskategorie möglich?

Die Nobelpreise werden gemäß dem Testament des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) verliehen. Seit 1901 werden Auszeichnungen in den von Nobel festgelegten Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden vergeben. In den späten 1960er Jahren wurde ein weiterer Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften zu Ehren von Nobel hinzugefügt – gestiftet von der schwedischen Zentralbank.

Einen ähnlichen Gedenkpreis stellt sich Ecosia nun auch für Errungenschaften zur Eindämmung der Ursachen und Folgen des Klimawandels vor. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise sei eine weitere Preiskategorie notwendig, die zeige, dass der Schutz des Planeten an erster Stelle stehe, teilte das Unternehmen mit. Der neue Preis würde – ganz im Sinne Nobels – Leistungen würdigen, die «der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben».

Die KVA ist verantwortlich für die Vergabe der Nobelpreise in den Bereichen Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften. Es war zunächst unklar, wie sie zum Vorschlag von Ecosia steht.

Frühere Vorschläge

Es gab bereits in der Vergangenheit Ideen zur Einführung zusätzlicher Nobelpreise. Der deutsch-schwedische Journalist und Philanthrop Jakob von Uexküll schlug der Nobelstiftung 1979 vor, zwei neue Nobelpreise zu stiften, darunter einen Umweltpreis. Nachdem seine Idee abgelehnt wurde, gründete er stattdessen den Right Livelihood Award, auch bekannt als Alternativer Nobelpreis, der vor allem den Einsatz für Klima- und Umweltschutz sowie Menschenrechte würdigt und jedes Jahr vor den eigentlichen Nobelpreisen verliehen wird.

Ecosia, eine Suchmaschine mit sozialem Zweck, investiert sämtliche Gewinne in den Umweltschutz. Laut Angaben des Unternehmens wurden bereits fast 245 Millionen Bäume gepflanzt.

dpa