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Tate-Brüder in London wegen Steuerhinterziehung verklagt

Die beiden Social-Media-Stars warten derzeit auf einen Strafprozess wegen Menschenhandels und Vergewaltigung in Rumänien. Weiterer Ärger braut sich derweil in Großbritannien zusammen.

Den Tate-Brüdern wird in Großbritannien Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Foto: Vadim Ghirda/AP/dpa

Andrew Tate und sein Bruder Tristan, britisch-amerikanische Influencer, sind in Großbritannien wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Laut der Nachrichtenagentur PA aus dem Gerichtssaal in London wird ihnen vorgeworfen, keine Steuern für Einnahmen in Höhe von 21 Millionen Pfund (knapp 25 Millionen Euro) bezahlt zu haben. Das Geld stammt aus Online-Verkäufen und der Plattform OnlyFans.

Der Anwalt der Tate-Brüder hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Laut PA sagte er bei der Anhörung vor dem Westminster Magistrates’ Court, dass die beanstandeten Überweisungen vollkommen konventionell waren.

Große Zahl von Bankkonten in Großbritannien

Das sieht die Klägerseite anders. Andrew Tate habe sich in Internet-Videos sogar mit der Hinterziehung von Steuern gebrüstet, zitierte PA die Anwältin der Polizei in Devon und Cornwall, die in dem Zivilprozess als Klägerin auftritt. Demnach soll der 37-Jährige gesagt haben: «Als ich in England lebte, habe ich mich geweigert, Steuern zu bezahlen.»

Tate und sein Bruder (35) sollen der Klägerseite zufolge eine große Zahl von Bank-Konten in Großbritannien eingerichtet haben, um ihre Einkünfte zu verschleiern. Dabei soll auch eine Frau beteiligt gewesen sein, die in dem Prozess nur als «J» bezeichnet wurde. 

Polizei will Gelder beschlagnahmen lassen

«So sieht Steuerhinterziehung aus, so sieht Geldwäsche aus», sagte die Klägeranwältin laut PA vor Gericht. Sieben Konten wurden den Angaben zufolge inzwischen eingefroren.

Die Polizei hat einen Antrag gestellt, um Gelder in Höhe von 2,8 Millionen Pfund (ca. 3,3 Millionen Euro), die auf eingefrorenen Konten liegen, beschlagnahmen zu können. Eine Entscheidung wird am 9. September getroffen.

In Rumänien werden den Brüdern und zwei vermuteten Komplizinnen von der Justiz Menschenhandel und Vergewaltigung vorgeworfen. Sie sollen junge Frauen gezwungen haben, in kommerziell verbreiteten Sexvideos mitzuspielen. Ein Prozess hat bisher noch nicht stattgefunden.

dpa