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Smartphone lenkt junge Menschen vom Lernen ab

Generation Z kämpft mit Ablenkung durch Smartphone. Lernreport zeigt Konzentrationsprobleme und Tipps zur Verbesserung.

Das Smartphone lenkt einer Umfrage zufolge vor allem viele junge Menschen vom Lernen ab. (Symbolbild)
Foto: Maximilian von Klenze/dpa

Laut einer Umfrage lenkt das Smartphone vor allem viele junge Menschen vom Lernen ab. Etwa zwei von drei Befragten im Alter von 16 bis 25 Jahren nannten in einer Erhebung der IU Internationale Hochschule das Smartphone als Störfaktor. Somit waren die Geräte der am häufigsten genannte Grund für Ablenkung in der sogenannten Generation Z.

Ältere Menschen eher durch Müdigkeit abgelenkt

Demnach gab nur etwa 33% der Befragten an, dass sie durch das Handy vom Lernen abgelenkt werden. Auch bei Personen im Alter zwischen 26 und 40 Jahren wurde das Handy als größter Ablenkungsfaktor identifiziert. Menschen über 40 Jahren hatten hingegen hauptsächlich mit Müdigkeit beim Lernen zu kämpfen.

Gemäß dem Lernreport, den die private Hochschule mit Sitz in Erfurt erstmals veröffentlichte, schaffen ungefähr die Hälfte der Menschen in Deutschland nach ihrer eigenen Einschätzung, ein bis zwei Stunden konzentriert zu lernen. Bei 17,2 Prozent sind es nur eine halbe Stunde, während 14,2 Prozent hingegen drei bis vier Stunden angeben.

Expertin: Snapchat und Tiktok fördern Unaufmerksamkeit

«Die Generation Z ist in dieser digitalen Umgebung aufgewachsen. Und die fördert letztlich fragmentierte Aufmerksamkeitsmuster», sagte die Sozialwissenschaftlerin Ulrike Lichtinger von der IU. Einer gerade veröffentlichten Studie des Digitalverbandes Bitkom zufolge verfügen drei Viertel aller Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren in Deutschland bereits über ein eigenes Smartphone. 

Mittlerweile seien viele Menschen Multitasking gewohnt, meinte Lichtinger. Das bedeute, permanent in der Konzentration unterbrochen zu sein. «Und bei der jungen Generation ist das mit Apps wie Snapchat oder Tiktok nochmal extremer.»

Ältere Generationen seien es zudem eher gewohnt gewesen, sich an Lern-Settings anzupassen, um Erfolg zu haben. Das sei heute etwas anders. «Die Generation Z ist viel selbstbestimmter aufgewachsen. Die Lern-Settings sind dieser Autonomie und Selbstbestimmung aber nicht in dem Maße nachgekommen.»

Handy in anderes Zimmer legen, kann helfen

Helfen könne, sich vielleicht 20-minütige Lernphasen vorzunehmen und das Handy in der Zeit auszuschalten, sagte Lichtinger weiter. Wichtig sei, das Smartphone so von sich fernzuhalten, dass der Zugang aufwendig sei. «Das kann man mit Handykäfigen erreichen, oder auch, indem man das Smartphone einfach in ein anderes Zimmer legt.»

dpa