Internationales Abkommen zum Schutz der Hochsee tritt in Kraft, um verantwortungslose Überfischung zu beenden und globale Meeresschutz voranzubringen.
Historischer Meilenstein für den Meeresschutz erreicht

Das internationale Abkommen zum Schutz der Hochsee kann in Kraft treten, sobald mindestens 60 Länder es ratifiziert haben. Zuletzt sind Marokko und Sierra Leone beigetreten.
«Dies ist ein Meilenstein, um verantwortungslose Überfischung zu beenden und den globalen Meeresschutz voranzubringen», sagte Sandra Altherr von Pro Wildlife. Russ Feingold von der Campaign for Nature sagte, in dieser schwierigen Zeit der internationalen Beziehungen sei dies ein wichtiger Erfolg, der zeige, dass die internationale Gemeinschaft weiterhin in der Lage sei, Großes zu erreichen.
Das Abkommen legt die Grundlagen für die Schaffung großer Schutzgebiete auf Hoher See und für Umweltverträglichkeitsprüfungen vor bestimmten Eingriffen in die Meeresumwelt.
Über 160 Staaten hatten verhandelt
Im März 2023 hatten sich mehr als 160 Staaten in New York nach langem Ringen auf das Abkommen geeinigt. Der Vertrag kann laut Angaben der Vereinten Nationen nun in 120 Tagen, am 17. Januar 2026, in Kraft treten, sobald genügend Ratifikationen vorliegen. Deutschland hat den Vertrag wie die USA unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert. Dafür ist in Deutschland ein neues Gesetz erforderlich.
«Der Vertrag ist das erste rechtlich bindende internationale Abkommen zum Schutz des marinen Lebens in der Hohen See, die zwei Drittel des weltweiten Ozeans ausmacht und eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Planeten spielt», schreibt die High Seas Alliance, ein Netzwerk von Umweltorganisationen. Die Bestimmungen seien entscheidend für die Erreichung globaler Biodiversitätsziele wie etwa 30 Prozent der Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen.
«Das ist ein Meilenstein, und doch erst der Anfang», sagte Johannes Müller, von OceanCare. «Der Ozean kennt keine Grenzen, und das sollte auch für unsere Bemühungen gelten, das Abkommen wirksam umzusetzen, damit es konkrete Vorteile für die Meeresökosysteme und die in und von ihnen lebenden Gemeinschaften bringt.» Die Regierungen müssten nun weiterhin zusammenarbeiten. «Sie müssen die für die Umsetzung dieses historischen Abkommens erforderlichen Institutionen und Verfahren schaffen, die einen dauerhaften Schutz der marinen Biodiversität gewährleisten.»