Und sie bewegt sich doch: Wie Korallen herumwandern

Korallen sind zwar Tiere, wirken gemeinhin aber ziemlich unbeweglich. Bestimmte Arten sind allerdings durchaus in der Lage, sich aktiv günstigere Stellen im Riff zu suchen, wie ein Forschungsteam im Fachmagazin «PLOS» erläutert. Die Pilzkoralle Cycloseris cyclolites zum Beispiel nutze dafür eine Methode, die «gepulstes Aufblähen» genannt wird. Laien würden das Vorgehen vielleicht als Wobbeln bezeichnen.

„Wild lebende Korallen unterscheiden sich von anderen Arten dadurch, dass sie nicht immer fest mit dem Untergrund unter ihnen verbunden sind. Die Lebensweise solcher beweglicher Korallen ist noch weitgehend unbekannt, wie es in der Studie heißt.“

Das Team von Brett Lewis von der Queensland University of Technology in Brisbane hat hochauflösende Zeitrafferaufnahmen verwendet, um die Wanderung junger Pilzkorallen zu untersuchen. Laut der Studie blähen sich die Korallen ähnlich einer schwimmenden Qualle rhythmisch auf und ziehen dann ihren runden Körper schnell wieder zusammen. Dies führt zu einer Art Mini-Sprüngen in eine bestimmte Richtung. Innerhalb weniger Stunden können sich die nur wenige Zentimeter großen Tiere laut den Daten um mehr als 20 Zentimeter bewegen.

Viele Korallen beherrschen das Aufblähen

Die Forschenden stellen fest, dass das gepulste Aufblähen unter frei beweglichen Korallen weit verbreitet ist. Dies ermöglicht es ihnen, sich aus einer Art Rückenlage zu erheben und sich aus Sediment zu befreien, wenn sie während eines Sturms darin begraben wurden.

Cycloseris cyclolites bevorzugen speziell blaues Licht, wie es weiter hieß. Etwa 90 Prozent der Testläufe zeigten, dass die Korallen sich zu blauen Lichtquellen bewegten, während nur etwa 20 Prozent zu weißem Licht wanderten. Dies entspricht ihrer Neigung zu tieferen Wasserlebensräumen, in denen blaue Wellenlängen vorherrschen, wie es hieß.

Cycloseris-Arten sind eine Art von Steinkorallen und werden oft in Meerwasseraquarien gehalten.