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Schäden durch Hagel und Sturm – Unwettergefahr sinkt

Von wegen Sommermärchen! Kräftige Gewitter machen zur Fußball-EM vielen Menschen zu schaffen. Mehrere Fanzonen wurden geschlossen. Die Unwettergefahr nimmt ab, ist aber nicht vollständig gebannt.

Am Dienstag waren über großen Teilen Deutschlands kräftige Gewitter niedergegangen.
Foto: Bernd März/dpa

Überflutete Straßen, gestrandete Bahnreisende und geschlossene EM-Fanzonen: Kräftige Gewitter mit Unwetter-Potenzial sind über Teile Deutschlands gezogen. In der Nacht zum Mittwoch beruhigte sich das Wetter wieder. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob alle Unwetterwarnungen auf. Größere Schäden wurden nicht gemeldet. Die Meteorologen hatten von einer «Schwergewitterlage» gesprochen. Die Gefahr ist aber noch nicht gebannt: Örtlich können weitere starke Gewitter auftreten.

Die Gewitter am Dienstag betrafen Regionen in einem breiten Streifen in der Mitte Deutschlands von West nach Ost. Später am Dienstagabend gab es Unwetterwarnungen für mehrere Regionen in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Meteorologen hatten deutlich vor möglichen Gefahren gewarnt – auch aufgrund der Fußball-Europameisterschaft, bei der viele die Spiele im Freien verfolgen.

So wurden aus Sicherheitsgründen Fan-Zonen in verschiedenen Bundesländern geschlossen, darunter in Dortmund, wo das Spiel Türkei gegen Georgien stattfand. In Leipzig wurde schließlich auch die EM-Fanzone aufgrund drohender Unwetter geschlossen. Dort fand das Spiel Portugal gegen Tschechien statt.

Hagelkörner beschädigen Autos

Am Ende blieb Deutschland bei den aktuellen Gewittern weitgehend verschont. Es kam zu einigen Unfällen auf den Straßen, da Wasser auf den Fahrbahnen stand. Auf der Autobahn 4 bei Weimar geriet laut Polizei ein Auto vermutlich aufgrund von Aquaplaning ins Schleudern und kollidierte mit einem Lastwagen, der Gefahrgut transportierte. Der Lastwagen fing daraufhin Feuer.

Im südlichen Teil Thüringens wurden Autos und Wellblechdächer durch größere Hagelkörner beschädigt. Laut Polizei wurden keine Menschen verletzt. Eine Straße im Landkreis Hildburghausen war vollständig mit Hagelkörnern so groß wie Golfbälle bedeckt. Die Straße wurde geräumt und ist nun wieder befahrbar, so die Polizei. Es gab keine Unfälle.

In mehreren Bundesländern rückte die Feuerwehr aus. Im Landkreis Meißen in Sachsen lösten starke Windböen mehrere Einsätze aus. Die Feuerwehr habe der Leitstelle am Dienstag einen Tornado in der Kleinstadt Gröditz gemeldet, teilte ein Polizeisprecher mit. Dort sei unter anderem ein Baum auf Bahnschienen gefallen. Nach DWD-Angaben ist ein Tornado «durchaus möglich», allerdings müsse dies erst geprüft werden, hieß es.

Autos stecken in überfluteter Unterführung fest

Auch in Grevenbroich in Nordrhein-Westfalen musste die Feuerwehr aufgrund von starken Regenfällen eingreifen. Laut Angaben der Feuerwehr der Stadt mussten in zwei Fällen Autofahrer gerettet werden, die in überfluteten Unterführungen stecken geblieben waren. In den besonders stark vom Regen betroffenen Stadtteilen stand das Wasser teilweise bis zu einem Meter hoch in den Kellern, und Wasser drang aus den Kanälen in die Wohnungen ein. In einem Ortsteil wurde eine Regionalbahnstrecke vorübergehend gesperrt, da das Gleisbett von einer großen Menge Wasser durchströmt wurde.

In Brandenburg blieben Passagiere eines Eurocitys nach Prag aufgrund eines Oberleitungsschadens stecken. Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn sei ein Baum auf die Oberleitung gefallen. Die Fahrgäste mussten den Zug daher in Elsterwerda verlassen und wurden in Busse umgeleitet. Auf der Website der Bahn waren am Mittwochmorgen keine Störungen aufgrund der neuen Gewitter verzeichnet.

Weitere Gewitter möglich

Die Gefahr von Unwettern in Deutschland ist noch nicht vollständig gebannt – es könnten weiterhin heftige Regenfälle und Gewitter in einigen Regionen auftreten, auch am Mittwoch. Der Wetterdienst schloss einzelne Unwetter mit Großhagel und schweren Sturmböen für die Nacht zum Mittwoch nicht aus.

Gemäß dem DWD können anfangs in der Lausitz sowie im östlichen Mittelgebirgsraum noch kräftige Gewitter auftreten. Im Laufe des Tages werden auch von der Pfalz bis nach Nordbayern und im Westerzgebirge örtlich starke Gewitter mit Hagel, stürmischen Böen und Starkregen erwartet, am späten Nachmittag und abends dann auch entlang der Alb sowie an den Alpen und im Vorland.

dpa