Höhere Temperaturen, steigende Niederschläge, Waldbrände: In der Arktis sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar. Das hat Folgen Tiere und Menschen.
US-Klimabehörde: «Dramatische Veränderungen» in der Arktis
Laut einem Bericht der US-Klimabehörde NOAA gibt die arktische Tundra nun mehr CO2 in die Atmosphäre ab, als sie aufnimmt, aufgrund von steigenden Temperaturen und häufigeren Waldbränden. Über Jahrtausende hat die Tundra Kohlenstoffdioxid im gefrorenen Boden und in Bäumen gespeichert.
In den letzten 20 Jahren seien durch Brände in der Nordpolarregion im Durchschnitt 207 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr freigesetzt worden, wie es in dem Bericht heißt, an dem 97 Forschende aus 11 Ländern beteiligt waren. Zudem entweiche dort kontinuierlich klimaschädliches Methan. Auf diese Weise trage die arktische Tundra, die selbst von den Folgen des Klimawandels betroffen ist, dazu bei.
Folgen für Pflanzen, Tiere und Menschen
Die Landtemperaturen seien in diesem Jahr die zweitwärmsten seit dem Jahr 1900 gewesen, die vergangenen neun Jahre die neun wärmsten überhaupt in der Arktis. Es handle sich um eine «dramatische Veränderung», erklärte die Behörde.
Pflanzen, Wildtiere und Menschen seien gezwungen, sich schneller an eine «wärmere, feuchtere und unsicherere Welt anzupassen», heißt es weiter. Der zunehmende Regen beispielsweise falle oft auf Schnee, sodass die ganze Oberfläche von einer Eisschicht überzogen wird – was den Menschen die Fortbewegung erschwere und den Tieren die Futtersuche.
Rückgang der Karibuherden
Im NOAA-Bericht wird erwähnt, dass die Anzahl der wandernden Rentiere in der Tundra in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten um 65 Prozent gesunken ist. Dies wird auf die Hitze im Sommer und zunehmende Niederschläge zurückgeführt. Es wird auch befürchtet, dass die Zahl der Rentierherden weiter abnehmen wird.