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Hohe Keuchhustenfälle unter Teenagern: Auffrischimpfungen vernachlässigt

Impfung schützt vor Keuchhusten. Jugendliche erhalten empfohlene Auffrischimpfung oft nicht. Impfschutz nimmt nach Impfung ab.

Besonders gefährdet sind Menschen mit Grunderkrankungen, Ältere und Neugeborene. (Archivbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Derzeit gibt es viele Fälle von Keuchhusten unter Teenagern. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) könnte dies auf versäumte Auffrischimpfungen zurückzuführen sein. Das RKI teilte auf Anfrage mit, dass insbesondere Jugendliche im Alter von 9 bis 16 Jahren die empfohlene Auffrischimpfung nicht in dem Maße erhalten, wie es wünschenswert wäre. Nach Angaben des BVKJ ist die größte Immunität kurz nach der Impfung vorhanden und nimmt dann langsam ab.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt, um Keuchhusten zu verhindern, eine dreiteilige Grundimmunisierung für Babys sowie jeweils eine Auffrischimpfung im Alter von 5 bis 6 Jahren und von 9 bis 16 Jahren. Erwachsene sollten bei der nächsten fälligen Tetanus- und Diphtherie-Auffrischimpfung erneut gegen Keuchhusten geimpft werden.

Pertussis oder Keuchhusten ist eine hochansteckende Krankheit, die durch Bakterien verursacht wird und sich hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder Sprechen verbreitet. Bei den meisten Jugendlichen, Erwachsenen und Kindern dauert die Krankheit oft mit langanhaltendem Husten an.

Eine Impfung ist die einzig wirksame Prophylaxe

Laut RKI und BVKJ unterliegen Keuchhustenfälle natürlichen Schwankungen, wobei auch der Nachholeffekt nach Corona eine Rolle spielt. Seit dem Frühjahr ist die Anzahl der Keuchhustenfälle gestiegen, insbesondere bei Teenagern: In diesem Jahr wurden laut RKI bereits 2.421 Fälle bei den 10- bis 14-Jährigen und 2.168 Fälle bei den 15- bis 19-Jährigen gemeldet. Dies entspricht jeweils dem höchsten Stand seit mindestens zehn Jahren. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Jahres 2019 gab es in den Altersgruppen 713 bzw. 523 Fälle.

Doch auch bei Neugeborenen liegt die Zahl der Fälle derzeit ähnlich hoch, «was aufgrund der Schwere der Krankheitsverläufe in dem Alter das größere Problem darstellt», so das RKI. Erkrankte Säuglinge kommen oft zur Beobachtung oder Behandlung ins Krankenhaus. 

Es wird empfohlen, dass Erkrankte sich von anderen fernhalten, da eine Impfung als einzige wirksame Prophylaxe gilt, so das RKI. Der Verband der Kinder- und Jugendärzte betont, dass Säuglinge rechtzeitig geimpft werden sollten und diese auch durch die Impfung von Schwangeren geschützt werden.

“Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr und endet um Mitternacht”, sagte der Organisator.

dpa