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Schwere Unwetter in Schweiz: Menschen verschüttet, Touristenort abgeschnitten

Suche nach Vermissten dauert an, Hochwassergefahr in Zermatt und anderen Regionen.

In den Schweizer Kantons Graubünden und Wallis gab es zahlreiche Gewitter und heftige Niederschläge, Hochwasser und einen Bergsturz.
Foto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Nach starken Unwettern wurden im Schweizer Kanton Graubünden im Südosten des Landes vier Personen verschüttet. Eine Frau konnte am Morgen lebend aus dem Schuttkegel bei Lostallo nördlich des Comer Sees gerettet werden, wie die Kantonspolizei am Samstag berichtete. Aufgrund der Hochwassergefahr war der Touristenort Zermatt am Matterhorn von der Außenwelt abgeschnitten.

Nach den anderen drei Vermissten wird noch gesucht. Über der Region zogen schwere Gewitter auf. Es kam zu starken Regenfällen, Hochwasser und einem Erdrutsch, wie die Kantonspolizei mitteilte. Besonders betroffen war das Tal Misox südlich des San-Bernardino-Passes an der italienischen Grenze. Dort wurden mehrere Dutzend Menschen vorsorglich evakuiert.

Die Straßen standen unter Wasser. Die Polizei warnte davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten und forderte die Bevölkerung auf, sich von den überfluteten Gewässern fernzuhalten. Ein Abschnitt der Autobahn an der Grenze zu Italien musste aufgrund eines Erdrutsches gesperrt werden.

In Zermatt im Kanton Wallis war die Situation angespannt. Am Freitag waren zwei Flüsschen am Matterhorn über die Ufer getreten. Die Zugstrecke zwischen Visp und Zermatt blieb aufgrund der Hochwassergefahr vorerst gesperrt, wie die Matterhorn-Gotthard-Bahn mitteilte. Auch die Straße in den Ort war gesperrt. Bürgermeisterin Romy Biner-Hauser versicherte im Schweizer Rundfunk, dass alle Feriengäste in Sicherheit seien. Wer nicht an- oder abreisen könne, erhalte eine Unterkunft.

Bereits Anfang Juni gab es in der Schweiz Hochwasser, jedoch in anderen Gebieten. Der Bodensee im Norden des Landes trat über die Ufer, wodurch Stege für die Bewohner errichtet wurden. Laut dem staatlichen Naturgefahrenportal galt an diesem Wochenende erneut die Warnstufe 4 von 5: große Hochwassergefahr. Die gleiche Stufe galt im Kanton Wallis vom Zusammenfluss der Lonza in die Rhone bis zum Einfluss der Rhone in den Genfersee.

dpa