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Neue Erkenntnis: Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert Kühe in Deutschland

Erster Test zeigt Infektion über Zitzen, mit Krankheitssymptomen wie Milchbildungsrückgang und Fieber.

Milchkühe können über die Zitzen mit dem Vogelgrippe-Erreger infiziert werden.
Foto: Rodrigo Abd/AP/dpa

Auch die in Deutschland zirkulierende Variante des Vogelgrippe-Virus H5N1 kann Kühe infizieren. Das ergab ein erster Test am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems bei Greifswald.

Laut dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit seien die Tiere über die Zitzen mit dem Erreger infiziert worden, der von einem Wildvogel stammt. Das Virus habe sich im Euter vermehrt und die Milchkühe hätten eindeutige Krankheitssymptome wie starken Milchbildungsrückgang, Veränderung der Milchkonsistenz und Fieber gezeigt.

Der Grund für das im Mai gestartete Experiment waren Ansteckungen von Kühen in den USA. Das seit Ende März aus den USA gemeldete Infektionsgeschehen mit dem Vogelgrippe-Virus betrifft dutzende Betriebe in mehreren Bundesstaaten. In Milchproben erkrankter Tiere wurden zum Teil hohe Viruslasten nachgewiesen. Auf welchem Weg die Kühe sich genau anstecken, ist einer FLI-Sprecherin zufolge noch unklar.

Gefahr für Menschen?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet die aktuelle Gefahr, die von der Vogelgrippe bei Kühen ausgeht, als gering, fordert jedoch alle Staaten auf, auf mögliche Infektionen besonders zu achten. Es wird befürchtet, dass sich das Virus weiterentwickeln und letztendlich auch auf den Menschen übertragen könnte.

Es wurde betont, dass die Risikoeinschätzung des FLI durch das Zwischenergebnis des Experiments unverändert bleibt. Sowohl das Risiko des Eintrags des US-amerikanischen H5N1-Stammes (B3.13) in deutsche Rinderbestände als auch das Risiko der Infektion von Rindern mit in Europa vorkommenden H5-Viren wird als sehr gering für Deutschland angesehen. Trotzdem empfahl das FLI eine erhöhte Aufmerksamkeit.

Laut den Angaben untersuchte das FLI vorsorglich auch rund 1400 Serumproben von Kühen aus Geflügelpest betroffenen Regionen in Deutschland auf Antikörper und etwa 350 Tankmilchproben aus verschiedenen Regionen – mit jeweils negativem Ergebnis. Es waren insgesamt rund 1500 Tankmilchproben geplant.

dpa