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Die Bedeutung des Händewaschens für die Gesundheit

Gründliches Händewaschen schützt vor Infektionen. Händewaschen mit Seife beugt Krankheiten vor und ist weltweit wichtig.

Wasser und Seife kann viele Viren verhindern. (Symbolfoto)
Foto: Jonas Güttler/dpa

Unsere Hände kommen oft mit Keimen in Kontakt – beispielsweise beim Müll raustragen oder rund um die Toilette. Krankheitserreger können durch die Hände auf alles übertragen werden, was man berührt. Wenn man mit den Händen das Gesicht berührt, können die Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen und Infektionen wie Erkältungen, Grippe oder Magen-Darm-Infekte verursachen. Durch gründliches Händewaschen kann dieser Übertragungsweg unterbrochen werden. Jedoch haben nicht alle Menschen auf der Welt den gleichen Zugang zu Wasser.

Der von der Global Handwashing Partnership ins Leben gerufene Welttag des Händewaschens am 15. Oktober betont die Bedeutung des Händewaschens im Allgemeinen. Hier sind einige Fakten im Überblick:

Wie wäscht man sich richtig die Hände?

Laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit benötigt man zum richtigen Händewaschen Seife und fließendes Wasser. Die Verwendung von Seife ist effektiver als nur Wasser, da sie Schmutz und Mikroben besser von der Haut löst. Die Wassertemperatur ist dabei kaum relevant.

Es ist wichtig, die Hände nach dem Waschen schnell zu trocknen, da sich Mikroorganismen in feuchten Umgebungen vermehren können. Beim Abtrocknen werden Keime, die noch an den Händen oder im Wasser haften, entfernt.

Was ist mit Menschen, die keinen Zugang zu Seife haben?

Seife ist nicht überall verfügbar. In ärmeren Haushalten, wo sie vorhanden ist, wird sie oft nicht zum Händewaschen benutzt, da sie als kostbares Gut angesehen wird, wie die Organisation Global Handwashing Partnership berichtet.

Anstelle dessen wird Seife zum Waschen, Baden und Abwaschen benutzt. Wo es keine Seife zum Händewaschen gibt oder schwer zu bekommen ist, ist benutztes Seifenwasser eine effektive und kostengünstige Alternative.

Alternativ kann Händewaschen mit anderen Ersatzmitteln wie Asche helfen, Bakterien von den Händen zu entfernen. «Selbst Händewaschen mit Wasser allein kann Durchfall reduzieren, wobei die Verwendung von Seife wesentlich größere gesundheitliche Vorteile bietet», teilt die GHP mit.

Und bei wie vielen Menschen mangelt es an Wasser?

Laut der UN-Kulturorganisation Unesco leiden etwa die Hälfte der Weltbevölkerung zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit. Mehr als zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, wie aus dem Wasserbericht der Organisation aus dem Jahr 2024 hervorgeht. Etwa 3,5 Milliarden Menschen können keine sauberen Sanitäreinrichtungen benutzen.

Zwischen 2015 und 2024 erhielten also 961 Millionen Menschen Zugang zu sicher verwalteten Trinkwasserdienstleistungen. Dies führte zu einer weltweiten Abdeckung von 68 auf 74 Prozent. Dennoch fehlten immer noch 2,1 Milliarden Menschen an sicher bewirtschaftetem Trinkwasser.

Welche Krankheiten kann Händewaschen mit Seife verhindern?

Das regelmäßige Händewaschen mit Seife hilft, Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall, Atemwegserkrankungen und anderen Infektionen vorzubeugen. Personen, die sich regelmäßig die Hände waschen, schützen sich und andere effektiv vor Infektionen.

Während der Corona-Pandemie lag der Schwerpunkt deutlich auf der Handhygiene. Regelmäßiges Händewaschen galt als wichtigste Maßnahme zur Eindämmung der Virusausbreitung. Doch auch wenn die Pandemie inzwischen vorbei ist, ist die Bedeutung der Handhygiene laut der Global Handwashing Partnership unverändert geblieben.

Wann sollte man sich die Hände waschen?

Es wird empfohlen, die Hände in den folgenden Situationen zu waschen: nach dem Betreten von außen, nach dem Toilettengang, vor den Mahlzeiten, nach dem Naseputzen, vor und nach dem Kontakt mit Kranken, nach dem Kontakt mit Tieren oder Abfällen und Schmutz.

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurden 2023 Menschen befragt, in welchen Situationen sie sich die Hände waschen. Am häufigsten genannt wurden «nach dem Toilettengang» (93 Prozent), «Vor / während der Zubereitung von Mahlzeiten» (81 Prozent) sowie «nach der Ankunft Zuhause» (70 Prozent) und «vor dem Essen» (68 Prozent).

Und wie lange?

Die Hände sollten also mindestens 20 Sekunden lang gründlich gewaschen werden – das führt zu einer deutlichen Reduzierung der Keimzahl.

Die WHO empfiehlt, dass man die Hände 40 bis 60 Sekunden lang wäscht, was den gesamten Prozess des Händewaschens vom Anfeuchten und Einseifen bis zum vollständigen Trocknen der Hände umfasst. Die 20-Sekunden-Empfehlung bezieht sich hingegen nur auf das Einseifen der Hände.

Welche Lehren haben die Menschen aus der Pandemie gezogen?

Laut der dpa-Umfrage waschen seit der Corona-Pandemie in Deutschland viele Menschen häufiger ihre Hände als zuvor. 62 Prozent der Befragten gaben an, ihre Hände während der Pandemie öfter zu waschen – etwa ein Drittel (32 Prozent) davon hat diese Gewohnheit nach der Pandemie beibehalten.

Bei der Umfrage der dpa gaben weitere 28 Prozent an, dass sie sich zwar nicht mehr so oft die Hände waschen wie während der Pandemie, aber immer noch öfter als zuvor. Im Gegensatz dazu haben 38 Prozent ihren Händewasch-Rhythmus wieder auf das Niveau vor der Pandemie reduziert.

dpa