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Weltweit drittwärmster Juli der Geschichte

Urlauber klagten in Deutschland zuletzt über schlechtes Wetter, doch weltweit war der Juli der drittwärmste seit Beginn der Messungen. Ein Land erreichte einen Wärmerekord von über 50 Grad.

In derTürkei wurde im Juli eine Rekordtemperatur gemessen (Archivbild).
Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Der vergangene Monat war weltweit der drittwärmste Juli, der bisher gemessen wurde. Laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus in Bonn betrug die Durchschnittstemperatur 16,68 Grad Celsius. Dies liegt zwar 0,27 Grad unter dem Rekord vom Juli 2023 und 0,23 Grad unter dem Wert vom Juli 2024 – aber es sind 0,45 Grad mehr als der Juli-Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020.

In Deutschland war der Juli unter Sommeraspekten eher feucht: Nach anfänglicher Hitze und Sonne folgte ein plötzlicher Absturz, wodurch der Monat letztendlich deutlich zu nass war – jedoch auch etwas zu warm. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) hat die Sonne im Vergleich zum März weniger geschienen, wie aus den ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen hervorgeht. Im Juli verzeichneten neben Mitteleuropa auch Westrussland und vereinzelte Teile Spaniens unterdurchschnittliche Temperaturen, wie von Copernicus angegeben.

Temperatur-Rekord in der Türkei

Die Wetterbedingungen waren jedoch in anderen Teilen Europas und der Welt unterschiedlich: Schweden und Finnland erlebten ungewöhnlich hohe Temperaturen. Auch Südosteuropa wurde von Hitzewellen und Waldbränden heimgesucht. In der Türkei wurde mit 50,5 Grad ein nationaler Temperaturrekord aufgestellt.

«Zwei Jahre nach dem heißesten Juli seit Beginn der Aufzeichnungen ist die jüngste Serie globaler Temperaturrekorde vorerst beendet», stellte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo fest. «Das bedeutet jedoch nicht, dass der Klimawandel zum Stillstand gekommen ist. Auch im Juli konnten wir die Auswirkungen der Erderwärmung in Form von extremer Hitze und katastrophalen Überschwemmungen beobachten.»

Sollte es nicht gelingen, die Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre schnell zu stabilisieren, sind nicht nur neue Temperaturrekorde zu erwarten, sondern auch eine Verschärfung dieser Auswirkungen. Derzeit wütet in Südfrankreich der größte Waldbrand seit 1949.

Zweitgeringste Ausdehnung des arktischen Meereises

Im Juli betrug die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur 20,77 Grad und war somit der dritthöchste Wert, der jemals für diesen Monat gemessen wurde – 0,12 Grad unter dem Rekord von Juli 2023. Rekordwerte wurden in Teilen der Nordsee und einem Gebiet des Nordatlantiks westlich von Frankreich und Großbritannien verzeichnet.

Die Ausdehnung des arktischen Meereises war im vergangenen Monat zehn Prozent unter dem Durchschnitt. Dies war zusammen mit den Jahren 2012 und 2021 der zweitniedrigste Wert für einen Juli in der 47-jährigen Satellitenaufzeichnung. Die Niederschlagsmengen in den meisten Teilen Mitteleuropas, Nordfrankreichs und Ostenglands sowie an der nördlichen Adriaküste lagen über dem Durchschnitt.

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse basieren auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit einfließen.

dpa