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Faszinierende Rückkehr der Vögel nach Deutschland

Viele Vogelarten kehren zurück, von Staren bis Mauerseglern. Männchen markieren Revier und beeindrucken Weibchen mit Gesang.

Tausende von Staren über dem Ruttebüller See im deutsch-dänischen Grenzgebiet. (Archivbild)
Foto: Carsten Rehder/dpa

An vielen Orten sind sie bereits zu sehen – und vor allem zu hören. Viele Kraniche, Störche und andere Vögel sind bereits aus ihren Winterquartieren nach Deutschland zurückgekehrt. Viele andere sind auf dem Weg.

«Die Ankunft der verschiedenen Vogelarten in Deutschland erstreckt sich über einen breiten Zeitraum», sagt der Referent für Vogelschutz beim Naturschutzbund Deutschland Nabu, Martin Rümmler. «Die Langstreckenzieher kommen in der Regel erst später zurück.» Generell gilt: In Süd- und Westdeutschland treffen die Vögel etwas früher ein als im Norden und Osten. 

Stare: Formationsflug in großen Schwärmen 

– Stare sind teilweise schon seit Januar wieder da: «Die Stare zählen zu den ersten Rückkehrern», sagt Rümmler, «sofern sie überhaupt weg waren». Die dunklen Vögel, die offene Landschaften mögen, fallen gewöhnlich insbesondere durch Formationsflüge großer Schwärme auf. 

Die Männchen, die zurückgekehrt sind, sind anfangs eher wenig gesellig: Sie nehmen Bruthöhlen in Bäumen ein und verteidigen ihre Reviere aggressiv gegen Konkurrenten.

Singdrossel: lauter Gesang 

– Singdrosseln treffen zwischen Anfang Februar und Anfang März aus ihren Winterquartieren in Nordafrika sowie Süd- und Westeuropa ein. Die Vögel sind leicht an ihrem lauten Gesang zu erkennen, bei dem sie Strophen zwei bis drei Mal wiederholen und neben Wäldern auch Parks und Gärten mögen.

Die Vögel, die fast so groß sind wie Amseln, können optisch anhand ihrer dunklen Flecken auf der hellen Unterseite identifiziert werden.

Hausrotschwanz: der Vogel des Jahres 2025

– Der Hausrotschwanz – der Vogel des Jahres 2025 – kehrt ab Anfang März aus Nordafrika und dem Nahen Osten zurück. Der schiefergraue Vogel, der ursprünglich aus felsigen Bergregionen stammt, ist gut an menschliche Siedlungen angepasst. Die namensgebenden rostroten Schwanzfedern erkennt man laut Rümmler allerdings eher dann, wenn er sich bewegt.

Die Männchen des Gartenrotschwanzes haben bei seinem Vetter außerdem eine orangefarbene Brust. Der Gartenrotschwanz verbringt den Winter südlich der Sahara und kehrt frühestens Ende März nach Deutschland zurück.

Die Nachtigall: kleiner Vogel, großer Sänger

– Die Nachtigall ist schwer zu sehen, aber kaum zu überhören: Der kleine, unscheinbare Vogel bevorzugt dichtes Buschwerk, vorzugsweise in der Nähe von Gewässern, und ist aus diesem Grund auch mit dem Auge schwer auszumachen.

Sein äußerst vielfältiger Gesang mit einer Vielzahl von verschiedenen Strophentypen ist unverkennbar – auch aufgrund der ansteigenden Pfeifstrophen. Nach Angaben von Rümmler kehrt die Nachtigall frühestens Mitte April aus dem tropischen Afrika zurück.

Rauchschwalben und Mehlschwalben

– Ebenfalls ziemlich spät kommen die am häufigsten vorkommenden Schwalbenarten hier an: Rauchschwalben und Mehlschwalben. Rauchschwalben – mit ihrem charakteristischen langen, gegabelten Schwanz – sind in Süddeutschland ab der zweiten Märzhälfte zu sehen, in Norddeutschland erst im April. Sie bauen ihre Nester gerne in Gebäuden, wie zum Beispiel in Ställen.

Mehlschwalben bevorzugen es, ihre Nester mit ihrer weiß leuchtenden Unterseite außen an Gebäuden anzubringen. Ab Ende April kann man mit ihrer Anwesenheit rechnen.

Mauersegler zählen zu den letzten Rückkehrern 

– Mauersegler gehören zu den letzten Vögeln, die aus Afrika südlich der Sahara zurückkehren, und zwar Ende April bis Anfang Mai. Laut Rümmler unterscheiden sie sich von den Schwalben unter anderem durch ihre Größe und ihre sichelförmigen Flügel, mit denen sie seltener schlagen.

Sie mögen die Nähe menschlicher Siedlungen und fliegen oft in größeren Gruppen über sie hinweg, während sie laut rufen. Mauersegler gehören zu den ersten Zugvögeln, die sich im August wieder verabschieden.

Vorbereitungen für die Paarung

Für alle Rückkehrer, unabhängig von der Art, gilt: Die Männchen, die angekommen sind, sichern sich schnell gute Brutreviere und markieren sie mit ihren Gesängen. Gleichzeitig versuchen sie, den Weibchen mit ihrer Stimme zu imponieren, für die sie bereits die Nester vorbereiten.

Die Paarungszeit wird laut Nabu-Experte Rümmler erst eingeleitet, wenn die Bedingungen stimmen – also voraussichtlich genügend Nahrung wie beispielsweise Insekten und Spinnentiere verfügbar sind, frühestens ab Mitte März. Von der Paarung bis zur Eiablage dauert in der Regel ein bis zwei Wochen. Die Brutphase erstreckt sich ungefähr über zwei Wochen.

dpa