15 Millionen Jugendliche nutzen bereits E-Zigaretten, täglicher Gebrauch hat sich fast verdoppelt. Neue Maßnahmen im Kampf gegen Tabak werden diskutiert.
WHO warnt vor wachsender Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äußert Besorgnis über die zunehmende Nikotinabhängigkeit, insbesondere bei jungen Menschen. Dies ist eines der Themen, die nächste Woche auf der Tagung der 183 Vertragsstaaten der Antitabakkonvention in Genf diskutiert werden sollen (ab 17. November). In diesen Ländern leben etwa 90 Prozent der Weltbevölkerung, darunter Deutschland.
Laut Schätzungen der WHO nutzen bereits 15 Millionen Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren E-Zigaretten, die bei jungen Menschen beliebter sind als herkömmliche Zigaretten. Laut einer US-Studie hat sich die tägliche Verwendung von E-Zigaretten unter amerikanischen Schülern zwischen 2020 und 2024 fast verdoppelt.
Konvention seit 20 Jahren in Kraft
Die Konvention verpflichtet Länder zum Kampf gegen Tabak- und Nikotin, unter anderem mit Werbeverboten, hohen Steuern auf die Produkte und Maßnahmen gegen die Einflussnahme von Tabakfirmen auf die Gesundheitspolitik. Die Konvention heißt mit vollem Namen «WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs» und trat vor 20 Jahren in Kraft.
Der aktuelle Vorsitzende des Sekretariats der Anti-Tabak-Konvention, Andrew Black, erklärte in Genf, dass das Treffen dazu dienen solle, neue Energie in den Kampf gegen gesundheitsschädliche Produkte zu bringen. Laut seiner Aussage sterben jedes Jahr sieben Millionen Menschen an Tabak.
Neue Maßnahmen vorgelegt
Eine Expertengruppe hat unter anderem ein Papier mit Vorschlägen für neue Maßnahmen im Kampf gegen den Tabak vorgelegt. Dazu gehört ein Verbot von Aromastoffen, beispielsweise in E-Zigaretten, da diese insbesondere junge Menschen zur Nikotinsucht verleiten. Ebenso sprechen sich die Experten für ein Verbot von Zigarettenfiltern aus – nicht nur, weil sie die falsche Vorstellung vermitteln, Rauchen mit Filter sei gesünder, sondern auch, weil das Plastik und die Giftstoffe aus Billionen weggeworfenen Zigaretten weltweit die Umwelt nachhaltig verschmutzen.
Die Konferenz dauert bis 22. November. Vom 24. bis 26. November treffen sich in Genf Vertreter der 71 Staaten, die das «Protokoll zur Unterbindung des unerlaubten Handels mit Tabakerzeugnissen» unterzeichnet haben.








