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Unbekannte Krankheit in Kongo löst Alarm aus

Gesundheitsbehörden arbeiten auf Hochtouren, warten auf Laborergebnisse zur Diagnose und Behandlung.

Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo (Aktuell)
Foto: Ben Curtis/AP/dpa

Die Gesundheitsbehörden der Demokratischen Republik Kongo sind in höchster Alarmbereitschaft, nachdem eine bisher unbekannte Krankheit bekannt wurde. «Die Teams arbeiten auf Hochtouren», sagte Dieudonné Mwamba, Generaldirektor des Instituts für öffentliche Gesundheit des zentralafrikanischen Landes, während einer Pressekonferenz der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC Africa. «Wir warten auf die Laborergebnisse in den nächsten 24 bis 48 Stunden, damit wir genau wissen, worum es sich handelt.»

Laborergebnisse werden bis Samstag erwartet

Zwar deuteten die Symptome auf eine Atemwegserkrankung hin, sagte Mwamba über die «Krankheit X». «Wir warten darauf, die Laborergebnisse zu sehen, um die Diagnose zu bestätigen und die Behandlung zu präzisieren.» Wegen der mangelnden Kapazitäten in der entlegenen Region an der Grenze zu Angola müssen die entnommenen Proben im Zentrallabor in der Hauptstadt Kinshasa analysiert werden. Die Demokratische Republik Kongo ist das zweitgrößte Land Afrikas, verfügt aber nur über eine sehr schlechte Infrastruktur. Ein Touristengebiet ist die betroffene Region nicht.

Gemäß den örtlichen Gesundheitsbehörden ist die Anzahl der Todesopfer der Krankheit auf 131 gestiegen. Teams von medizinischen Experten haben seit Dienstag zwei weitere Dörfer im Südwesten des Landes besucht, in denen mindestens 60 Todesfälle verzeichnet wurden, sagte der Gesundheitsminister der Provinz Kwango, Apollinaire Yumba.

Fieber, Kopfschmerzen, Atemprobleme und Anämie als Symptome 

“Mwamba sagte, dass die ersten Krankheitsfälle am 24. Oktober aufgetreten seien. Am 1. Dezember habe es auf nationaler Ebene eine Alarmmeldung bei den Gesundheitsbehörden gegeben. Daraufhin sei sofort ein Team von Epidemiologen in die zu Kwango gehörende Region Panzi gereist, um die Ärzte vor Ort bei der Behandlung der Patienten zu unterstützen und zu ermitteln, um was für eine Art von Krankheit es sich handelt. Bisher wurden nach Angaben Yumbas 382 Menschen mit Symptomen der Krankheit registriert.”

Derzeit gibt es nur wenige Informationen über die Krankheit, die vor allem Kinder bis 15 Jahre betrifft. Zu den Symptomen zählen Fieber, Kopfschmerzen, Atemprobleme und Anämie. Besonders betroffen seien Säuglinge und Kleinkinder, sagte Mwamba. In dieser Altersgruppe wurden bisher 198 Krankheitsfälle und 17 Todesfälle gemeldet.

Aufruf zu Abstand und Einhaltung von Hygieneregeln

In der betroffenen Region habe es vor zwei Jahren einen Typhusausbruch gegeben, sagte Mwamba weiter. Große Teile der Bevölkerung seien unterernährt. «Wir haben es mit einem anfälligen Gebiet zu tun», sagte er zur Einschätzung eines möglicherweise schwereren Verlaufs von Krankheiten als in Gebieten mit besserer Ernährungslage.

Minister Yumba kündigte an, dass weitere Expertenteams anreisen sollten. Neben der Probenentnahme versuchten die Fachleute, die Bevölkerung zu Hygiene- und Abstandsmassnahmen aufzurufen. Es ist bisher nicht bekannt, ob die Krankheit nur durch körperlichen Kontakt oder auch über andere Wege übertragen werden kann.

Afrikanische Gesundheitsbehörde: Müssen wissen, was vor sich geht

Jean Kaseya, der Generaldirektor der CDC Africa, hoffte auf «qualitativ gute Proben», die Klarheit schaffen könnten. «Wir stehen bereit und warten auf die Ergebnisse», betonte er. Ähnlich wie im Falle des Ausbruchs von Marburg-Fieber vor wenigen Wochen in Ruanda habe die neue Krankheit für die Behörde höchste Wichtigkeit: «Wir müssen wissen, was in der Demokratischen Republik Kongo vor sich geht.»

Derzeit ist das Gesundheitssystem des Landes ohnehin stark belastet: Es ist am stärksten vom Mpox-Ausbruch in Afrika betroffen. Zudem herrscht eine Masernepidemie.

dpa