Nach Unwettern mit Dutzenden Toten steigt die Zahl der Todesopfer auf 83. Regierung richtet Krisenzentrum ein und verspricht Unterstützung.
Kenia bereitet sich auf weitere Überschwemmungen vor
Nach den schweren Unwettern mit vielen Todesopfern in Kenia rüstet sich das ostafrikanische Land für weitere Überschwemmungen. Der Wetterdienst warnte vor anhaltenden Regenfällen in verschiedenen Regionen des Landes, einschließlich der Hauptstadt Nairobi.
Die Anzahl der Todesopfer stieg auf 83, wie örtliche Medien unter Berufung auf einen Regierungssprecher berichteten. Am Nachmittag hatte der Regierungssprecher noch von 76 Toten gesprochen. Mehr als 24.000 Haushalte mit über 131.000 Menschen seien vertrieben worden. Die Regierung hat ein Krisenzentrum eingerichtet und versprach Unterstützung und Unterkünfte für die Betroffenen.
Der starke Regen in vielen Teilen von Nairobi führte zu Sturzfluten, die Straßen und Brücken beschädigten. Der Fluss Athi, der nahe der Hauptstadt fließt, trat ebenfalls über die Ufer. Bilder von überfluteten Straßen und schweren Staus verbreiteten sich in den sozialen Medien und den Massenmedien des Landes. Bei einem schweren Unfall kamen mehrere Menschen ums Leben, als ein Lastwagen beim Versuch, einen Fluss zu überqueren, umkippte. Bis Sonntag wurden neun Leichen aus dem Fluss geborgen, während elf weitere Menschen gerettet wurden, so das Kenianische Rote Kreuz.
Die Situation an den großen Staudämmen des Landes mit etwa 56 Millionen Einwohnern, darunter dem Seven-Forks-Dammsystem am Tana, dem längsten Fluss Kenias, verschärft sich ebenfalls. “Alle Dämme des Systems sind voll ausgelastet, es wird ein massiver Überlauf flussabwärts vorhergesagt”, warnte der Regierungssprecher. Die Bewohner des Tieflandes wurden aufgefordert, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Die Regierung hat eine gebührenfreie Notrufnummer veröffentlicht. Es wurde auch befürchtet, dass die Überschwemmungen den Ausbruch von Krankheiten zur Folge haben könnten.
Die Regenfälle führten ebenfalls zu Überschwemmungen auf dem Hauptflughafen des Landes in Nairobi. Aufgrund der Regenfälle und der schlechten Sichtverhältnisse mussten Flüge am Wochenende teilweise umgeleitet werden.