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Start von zwei Mondlandefähren von SpaceX und Firefly Aerospace

Ein Jahr voller Mondmissionen beginnt mit zwei kommerziellen Landefähren, die den Mond erforschen und bemannte Missionen vorbereiten sollen.

Ein «Blauer Geist» für den Mond. (Handout)
Foto: Firefly Aerospace/dpa

Zwei kommerzielle Mondlandefähren haben ihre Reise zum Erdtrabanten begonnen. Mithilfe einer «Falcon 9»-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk hoben sie vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab und wurden erfolgreich auf den Weg gebracht, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. 

Ein Jahr voller Mondmissionen beginnt damit. Laut der US-Raumfahrtbehörde Nasa sind neben den beiden nun gestarteten Landefähren noch fünf weitere unbemannte Flüge zum Mond geplant, die weiche Landungen auf der Oberfläche durchführen sollen.

In der Spitze der «Falcon 9»-Rakete befand sich zum einen der Mondlander «Blue Ghost», entwickelt und gebaut vom Unternehmen Firefly Aerospace mit Sitz in Texas. Beim zweiten Mondlander handelt es sich um «Resilience» des japanischen Start-Ups ispace. Der erstgenannte soll in etwa 45 Tagen am Mond ankommen, der zweitgenannte in vier bis fünf Monaten. 

«Blue Ghost» soll bemannte Mond-Missionen vorbereiten

Der etwa zwei Meter hohe und drei Meter breite «Blue Ghost» umfasst Materialien und Instrumente für zehn wissenschaftliche Untersuchungen der Nasa, mit denen rund zwei Wochen lang der Mond untersucht und so bemannte Missionen dorthin vorbereitet werden sollen. Unter anderem geht es darum, wie mit selbstreinigendem Glas Staubablagerungen verhindert werden können.

Nach zwei Wochen, also einem ganzen Tag auf dem Mond, wird am Landort die Sonne untergehen. «Blue Ghost» soll Fotos dieses Schauspiels aufnehmen und Daten liefern, wie das lose Gestein auf dem Mond bei Dämmerung auf den Einfluss der Sonne reagiert. Die Mission namens «Ghost Riders in the Sky» (auf Deutsch etwa «Geisterreiter im Himmel») ist die erste Mondmission des Unternehmens Firefly Aerospace mit Sitz in Texas – bisher hat es vor allem Trägerraketen entwickelt.

«Resilience» hat auch das Mini-Gefährt «Tenacious» dabei, welches die Mondoberfläche erkunden und mit einer Schaufel lockeres Material einsammeln soll. Außerdem an Bord ist ein Kunstprojekt des Schweden Mikael Genberg. Es handelt sich um ein kleines rot-weißes Haus, ein typisches Schwedenhaus.

Geplant sind die Landungen in zwei unterschiedlichen Regionen des Mondes: «Blue Ghost» soll im sogenannten «Mare Crisium» aufsetzen, einer Tiefebene mit einem Durchmesser von etwa 500 Kilometern. «Resilience» steuert ein flaches Mondmeer an, das «Mare Frigoris»

Mission «Ghost Riders in the Sky»

Die Mission von Firefly Aerospace ist Teil des Nasa-Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm möchte die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond so viel Wissen wie möglich sammeln, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit ihnen zusammenarbeitet.

Die NASA plant, nach mehr als 50 Jahren erneut Menschen auf den Mond zu bringen. Allerdings gibt es immer wieder Verzögerungen beim ersten bemannten Start. Nun wird angestrebt, die erste Umrundung im Jahr 2026 zu erreichen, gefolgt von einer Landung auf dem Mond im Jahr 2027.

Bisherige private Missionen nicht so erfolgreich

Im vergangenen Jahr waren im Rahmen des CLPS-Programms bereits zwei Missionen gestartet. Im Januar hatte das Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh die «Peregrine»-Kapsel losgeschickt. Schon kurz nach dem Start gab es jedoch Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Das Ziel einer Mondlandung musste aufgegeben werden. 

Im Februar 2024 gelang der Firma Intuitive Machines mit dem Lander «Nova-C» die erste kommerzielle Landung auf dem Mond. Beim Aufsetzen war der Lander allerdings umgekippt. Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief.

dpa