Diebe haben an einer Bahnstrecke in Bochum 25 Meter Kabel geklaut – mit gravierenden Folgen. Züge mussten anhalten, der Bochumer Hauptbahnhof war stundenlang komplett gesperrt.
Kabeldiebe legen Zugverkehr im Ruhrgebiet teilweise lahm
Kabeldiebe haben am Morgen für erhebliche Störungen im Zugverkehr im Ruhrgebiet und darüber hinaus gesorgt. Aufgrund des Diebstahls in der Nacht konnten Signale und Weichen rund um Bochum nicht mehr gestellt werden, was zu vorübergehenden Unterbrechungen im Funkverkehr zwischen Zügen und Stellwerken führte, wie ein Bahnsprecher mitteilte. Aus Sicherheitsgründen mussten die Züge daher in der Nacht am nächsten Bahnhof stoppen. Erst am Mittag war der Schaden vollständig behoben, sodass Nah- und Fernzüge wieder auf ihren regulären Strecken durch das Ruhrgebiet fahren konnten.
Während sich die Situation im Münsterland bereits in der Nacht normalisierte, blieb der Bochumer Hauptbahnhof während des Berufsverkehrs weiterhin gesperrt. Fernzüge wurden umgeleitet – manche Züge hielten dadurch nicht in Bochum, während ICEs auch einen weiten Bogen um das Ruhrgebiet machten und somit auch nicht in Düsseldorf, Duisburg und Essen stoppten. Auch im Regionalverkehr und bei S-Bahnen gab es Ausfälle und Umleitungen. Mittags gelang es den Technikern schließlich, die durchtrennten Kabel zu reparieren.
Zwei Männer auf frischer Tat festgenommen
Drei Männer schnitten in der Nacht nicht weit vom Bochumer Hauptbahnhof rund 25 Meter Kabel heraus. Aufgrund einer Fehlermeldung bei der Bahn war die Bundespolizei schnell vor Ort. Zwei 53 und 50 Jahre alte Männer wurden festgenommen, der dritte konnte flüchten, so eine Sprecherin der Bundespolizei. Es wird nach ihm gesucht. Es wird vermutet, dass es den Tätern um das wertvolle Metall in den Kabeln ging – Hinweise auf eine gezielte Sabotage des Bahnbetriebs liegen nicht vor.
Die Folgen des Diebstahls für den Bahnverkehr waren erheblich: Lokführer konnten die Stellwerke nicht erreichen und hätten aus Sicherheitsgründen daher nicht weiterfahren dürfen. Insgesamt waren laut Bahn etwa 20 Linien im Personenverkehr von der Störung betroffen. Wie viele Züge und Passagiere genau betroffen waren, konnte die Bahn zunächst nicht sagen.
Kabeldiebstähle sorgen immer wieder für Probleme
Kabeldiebstähle im Bahnnetz führen regelmäßig zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr. Besonders gravierende Auswirkungen hatten beispielsweise zwei zeitgleiche Kabeldiebstähle im Herbst 2022 in Herne und Berlin. Der Schienenverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands stand stundenlang still, da der Zugfunk ausgefallen war. Die Bundesanwaltschaft prüfte daraufhin den Verdacht einer möglichen gezielten Sabotage der Bahn.