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Mindestens 104 Tote nach Regen und Erdrutschen

Feuerwehr und Bewohner suchen unter Trümmern und Schlamm nach Vermissten.

Foto: Silvia Izquierdo/AP/dpa

Nach Erdrutschen und Überschwemmungen in Folge von heftigem Regen ist die Zahl der Toten auf mindestens 104 gestiegen. Bei den Bergungs- und Aufräumarbeiten waren Hunderte Feuerwehrleute und Polizisten im Einsatz.

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„Es war wie eine Lawine, alles fiel auf einmal. So etwas habe ich noch nie gesehen“, berichtet ein Anwohner. „Jeder Nachbar hat einen geliebten Menschen verloren, zwei, drei, vier Mitglieder der gleichen Familie, Kinder.“

Demnach waren acht Kinder unter den Opfern. Die Zahl der Toten könne noch steigen. Die Katastrophe erinnert fatal an das Jahrhunderthochwasser 2021 in Deutschland. Bei der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli starben mehr als 180 Menschen.

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<h2>Schwere Regenfälle und Überschwemmungen fordern Dutzende von Todesopfern in Brasilien</h2>

Die Zahl der Verschütteten im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro war zunächst nicht bekannt, Feuerwehr und Bewohner suchten nach ihnen unter Trümmern und Schlamm.

Insgesamt 24 Personen wurden lebend gerettet. Mindestens 80 Häuser wurden von einer Schlammlawine erfasst, mehr als 180 Bewohner von Risikogebieten wurden dem Zivilschutz zufolge in Schulen untergebracht, 372 Personen wurden obdachlos.

Am Dienstag hatte es nach Angaben des Meteorologie-Senders Climatempo in sechs Stunden mehr geregnet, als für den gesamten Monat Februar erwartet war.

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«Es war der schlimmste Regen in Petrópolis seit 1932», sagte Gouverneur Cláudio Castro laut der Mitteilung. Hänge rutschten ab, Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen, Straßen waren blockiert. «Es ist fast eine Kriegssituation», sagte Castro.

«Unsere Aufgabe ist es nun, das Leben in der Stadt wieder in Gang zu bringen», sagte Gouverneur Castro. «Wir haben Teams und Maschinen mobilisiert und werden alles Nötige tun, um die Stadt wieder aufzubauen und den Schmerz der Familien der Opfer zu lindern.» Sowohl staatliche als auch private Spendenaktionen liefen an. Am meisten wurden Wasser und Hygieneartikel benötigt.

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Die in den Bergen oberhalb von Rio de Janeiro gelegene Stadt Petropolis, auch „Kaiserstadt“ genannt, war im 19. Jahrhundert die Sommerfrische der brasilianischen Monarchen. Jahrhundert die Sommerfrische der brasilianischen Könige. Am Mittwoch war von ihrem königlichen Charme nicht mehr viel zu sehen, nachdem die Überschwemmungen die eleganten Straßen verwüstet und die germanischen Gebäude zerstört hatten. Die Niederschläge am Dienstag übertrafen den Durchschnitt des gesamten Monats Februar.

Im Januar, Februar und März kommt es in Rio und der Region immer wieder zu heftigen Regenfällen. Die Sängerin Elis Regina und der Komponist Antônio Carlos «Tom» Jobim setzten den Märzregen in dem Bossa-Nova-Song «Águas de Março» (wörtlich übersetzt: Wasser des März) in den 1970er Jahren sogar ein musikalisches Denkmal.

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<h2>Illegaler Bau trotz Erdrutschgefahr</h2>

In der Wirklichkeit sind die Märzregen häufig weit weniger sanft, bringen wie diesmal Zerstörung und Tod mit sich. Oft haben die Bewohner ihre Häuser illegal an erdrutschgefährdete Berghänge gebaut. Teile von Rio de Janeiro werden auch von sogenannten Milizen kontrolliert, die ins Immobiliengeschäft eingestiegen sind. Dabei werden die Bauvorschriften offenbar nicht immer beachtet.

Zudem sind Abwasser- und Kanalsysteme in vielen Städten nicht mitgewachsen, die Investitionen in sanitäre Einrichtungen, Entwässerung, Hochwasser- und Hangschutz werden vernachlässigt. Bei einer Unwetterkatastrophe im Bergland von Rio de Janeiro im Jahr 2011 waren mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen. Sie galt als die schlimmste in der Geschichte Brasiliens.

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Davon war unter anderem auch Petrópolis mit seinen rund 300.000 Einwohnern besonders betroffen. Die von deutschen Einwanderern geprägte Stadt, die einst der Sommersitz der brasilianischen Kaiserfamilie war, ist aufgrund ihrer Höhenlage und des kühlen Klimas in den tropisch-heißen Sommermonaten auf der Südhalbkugel auch bei Einwohnern Rios als Urlaubsort beliebt.

Quellen: Independent, Reuters

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nf24