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Polizei beendet Fanmarsch vor Türkei-Niederlande Spiel

Türkische Fans aufgefordert, ohne politische Botschaften zum Stadion zu gehen. Zeigen des umstrittenen Wolfsgruß untersagt.

Türkische Fans zeigen den Wolfsgruß.
Foto: Christoph Soeder/dpa

Weil viele türkische Fußball-Anhänger fortlaufend den umstrittenen Wolfsgruß gezeigt haben, hat die Berliner Polizei den Fanmarsch vor dem EM-Viertelfinale gegen die Niederlande beendet. Grund seien «fortgesetzte politischer Botschaften», wie die Polizei wenige Stunden vor Anpfiff um 21.00 Uhr auf der Plattform X mitteilte.

https://x.com/PolizeiBerlin_E/status/1809618577408016571

Die türkischen Fans wurden über Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, persönlich zum Stadion zu gehen, falls sie ein Ticket für das Spiel besaßen.

Bereits rund eine Stunde zuvor hatten die Beamten den Fanmarsch ein erstes Mal unterbrochen und an die türkischen Fans appelliert, das Zeigen der Geste zu unterlassen. Ein Fanmarsch sei «keine Plattform für politische Botschaften», schrieb die Polizei. 

Demiral löst Wirbel um Wolfsgruß aus

Der Wirbel um den Wolfsgruß des türkischen Nationalspielers Merih Demiral hatte die Lage vor der EM-Partie in Berlin zusätzlich aufgeheizt. Demiral hatte die Geste im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Treffer gezeigt und war von der UEFA deshalb für zwei Spiele gesperrt worden.

Die Entscheidung der Europäischen Fußball-Union hat in der Türkei teilweise Empörung ausgelöst. Türkische Fußball-Ultras haben die Fans dazu aufgerufen, im Berliner Olympiastadion den Wolfsgruß zu zeigen. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einen Besuch des Spiels angekündigt.

Der Wolfsgruß zeigt normalerweise die Verbundenheit oder Unterstützung für die türkische rechtsextreme Ülkücü-Bewegung und ihre Ideologie. In der Türkei wird er hauptsächlich von der ultranationalistischen Partei MHP verwendet, die ein Partner der Regierung unter Erdogan ist.

dpa