Das Hauptzollamt Rosenheim führte verdachtsunabhängige Kontrollen in der Logistikbranche durch. Auffälligkeiten beim Mindestlohn könnten zu Strafverfahren führen.
Traunstein: Schwarzarbeit-Prüfungen bei Logistikunternehmen
Rosenheim, Bad Reichenhall, Traunstein, Altötting, Mühldorf am Inn, Ebersberg, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Weilheim, Landsberg am Lech, Starnberg (ost)
In über 100 Fällen hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamtes Rosenheim am vergangenen Dienstag verdachtsunabhängige Prüfungen in Bezug auf Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung im Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe durchgeführt. Im gesamten Bezirk befragten 64 Zöllnerinnen und Zöllner 79 Beschäftigte zu ihren Arbeitsverhältnissen und nahmen in 22 Fällen Geschäftsunterlagenprüfungen bei den betreffenden Unternehmen vor.
Dabei ergaben sich in insgesamt 17 Fällen Erkenntnisse, die weitere Nachprüfungen erfordern. Darunter stellte die FKS allein 13 Auffälligkeiten hinsichtlich der Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohnes, derzeit 12,41 EURO brutto je Zeitstunde, fest. Je nach Ausgang der Untersuchungen ist auch die Einleitung entsprechender Straf- bzw. Bußgeldverfahren nicht ausgeschlossen.
An sieben in den Zuständigkeitsbereichen der FKS-Standorte Rosenheim, Traunstein und Weilheim eingerichteten Kontrollstellen überprüften die eingesetzten Kräfte mit Unterstützung von insgesamt 62 weiteren Beteiligten der örtlichen Polizeibehörden sowie des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (BALM) Transportfahrzeuge im Straßenverkehr. Zeitgleich prüfte die FKS bei Unternehmen vor Ort, welche in verschiedensten Bereichen im Speditions-, Transport- und damit verbundenen Logistikgewerbe, wie Güterkraftverkehr, Kurier-, Express-, und Paketdienstleistungen, tätig sind.
“Mit unserer groß angelegten, risikoorientierten Prüfung und der damit verbundenen Überwachung der Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen tragen wir zur Stabilisierung der Sozialsysteme bei. Schwerpunktprüfungen sind ein Mittel, flächendeckend gegen Schwarzarbeit vorzugehen”, so Marion Dirscherl, Pressesprecherin des Hauptzollamts Rosenheim.
Quelle: Presseportal