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Prozess nach mutmaßlicher Vergewaltigung im Görlitzer Park

Mitte 2023 soll es einen Raubüberfall im Görlitzer Park in Berlin gegeben haben. Eine Frau soll mehrfach vergewaltigt worden sein. Nun hat der Prozess begonnen – mit einem neuen Beweismittel.

Ein Angeklagter sitzt zu Prozessbeginn wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung im Görlitzer Park vor dem Kriminalgericht Moabit.
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Unter großem öffentlichen Interesse hat der Prozess vor dem Landgericht Berlin begonnen, rund sieben Monate nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung im Görlitzer Park in Kreuzberg. Am Donnerstag gab der Vorsitzende Richter Thilo Bartl überraschend bekannt, dass es ein neues Beweismittel gibt. Aus Sicht der Verteidigung stellt die siebensekündige Videosequenz eine Wende in dem Verfahren dar. Anwalt Eckart Fleischmann sagte, dass man möglicherweise auf dem Film etwas anderes sehe, als bisher in den Akten vermerkt sei.

Die beiden Angeklagten, die die Staatsangehörigkeit von Somalia und Guinea besitzen, werden beschuldigt, am 21. Juni 2023 ein Ehepaar in einem Park überfallen, ausgeraubt und die Frau mehrfach vergewaltigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft erhebt gegen die 22- und 23-Jährigen Anklage wegen besonders schwerer Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und besonders schweren Raubes.

Der Anwalt des 23-Jährigen behauptete zu Beginn des Verfahrens, dass sein Mandant unschuldig sei. Die Anklage der Staatsanwaltschaft stützt sich auf unvollständige Ermittlungen und teilweise falsche Zeugenaussagen. Die Verhandlung wird am 23. Januar fortgesetzt, wobei die Angeklagten aussagen werden.

Die mutmaßliche Vergewaltigungsopfer, das zum Zeitpunkt der Tat 27 Jahre alt war, tritt im Prozess als Nebenklägerin auf. Laut ihrem Anwalt befindet sich die Georgierin wieder in ihrer Heimat. Er sagte am Rande des Prozesses, dass sie jedoch bereit sei, in Berlin auszusagen.

Der Vorfall hatte erneut eine Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen im Görlitzer Park ausgelöst, der aufgrund des Drogenhandels als einer der Kriminalitätsschwerpunkte in Berlin gilt.

dpa