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Serienmörder Fritz Haarmann – Der Kannibale von Hannover

Serienmörder Fritz Haarmann tötete und zerstückelte seine Opfer, die er sich aus dem Bahnhofsmilieu in Hannover holte.

Serienmörder Fritz Haarmann (1879-1925) - Der Kannibale von Hannover
Serienmörder Fritz Haarmann (1879-1925) - Der Kannibale von Hannover
Foto: wikimedia

Der Serienmörder Mörder Fritz Haarmann versetzt Hannover in Angst und Schrecken. Als im Frühjahr 1924 Kinder beim Spielen am Fluss einen menschlichen Schädel entdeckten, hielt die ganze Stadt Hannover den Atem an. In den Tagen darauf wurden 500 weitere Leichenteile von mindestens 24 Personen geborgen.

Die Untersuchungen der grausigen Schädelfunde zeigen, dass sie alle von jungen Männern stammen. Handelt es sich um einen homosexuellen Serientäter? Wer steckt hinter den grausamen Funden?

Das Leben von Fritz Haarman: Der Kannibale von Hannover

Fritz Haarmann war ein berüchtigter Serienmörder in den frühen 1920er Jahren. Über viele Jahre hinweg bekam er durch die Medien den Namen „Vampir von Hannover“. Haarmann ist für den Tod von mindestens 24 jungen Männern verantwortlich und gilt als einer der brutalsten Serienmörder Deutschlands. Seine Opfer lockte er mit dem Versprechen auf Sex oder Drogen in seine Wohnung, bevor er dann ihre Körper zerstückelte.

Friedrich, kurz „Fritz“, wurde am 25. Oktober 1879 als Friedrich Heinrich Karl Haarmann geboren. Während er durch seinen Vater eine streng und autoritäre Beziehung genoss, hat Haarmann von seiner Mutter viel Liebe erfahren. Doch auch sie konnte nicht verhindern, dass er jahrelang von seinem älteren Bruder missbraucht wurde.

So schlüpfte er in seiner Jugend aus der Opfer- in die Täterrolle. Bereits im Jahre 1896 wurde er wegen mehrfacher sexueller Belästigung angeklagt. Mit gerade einmal 17 Jahren wurde er schließlich als krankhaft gestört eingestuft und wanderte vor dem Gefängnis in eine Heilanstalt. Doch ab diesem Zeitpunkt drehte sich die Abwärtsspirale weiter. Haarmann floh nicht nur aus der Anstalt, sondern auch aus Deutschland. Wenig später kam er jedoch zurück, ging zum Militär und wurde dort wieder entlassen.

Vermisstenmeldungen junger Männer nehmen zu: Fritz Haarmann unter Verdacht

Seit 1918 nahmen die Vermisstenmeldungen bei der Polizei in Hannover deutlich zu. Immer mehr besorgte Eltern erklärten ihre Söhne als “spurlos verschwunden”. Hier geriet Fritz Haarmann in das Visier der Ermittler.

Gestellt wurde er schließlich, weil sein Vermieter nach seinem Umzug einen blutgetränkten Boden meldete. Heraus stellte sich, das Fritz Haarmann für all die Morde verantwortlich war. Das verrückte daran war, dass er eine enge Beziehung zu Polizei pflegte und zeitweise sogar als Spitzel arbeitete.

Liste der Opfer von Serienmörder Fritz Haarmann

Die Ermittlungen ergaben, dass er seine geschwächten Opfer mit nach Hause nahm, sich in ihrem Kehlkopf verbiss und sie dadurch qualvoll erstickte. Nachdem er seine Opfer getötet hatte, brach Haarmann oft neben der Leiche zusammen und schlief ein. Dann kochte er sich eine starke Tasse Kaffee und begann mit der Sezierung der Leiche. Die zerstückelten Leichenteile entsorgte anschließend in der Leine oder in einem Gas-Ofen.

  • September 1918: Friedel Rothe (Schüler)
  • Februar 1923: Fritz Franke (Lehrling)
  • März 1923: Wilhelm Schulze (Lehrling)
  • Mai 1923: Roland Huch (Schüler)
  • Mai 1923: Hans Sonnenfeld (Arbeiter)
  • Juni 1923: Ernst Ehrenberg (Schüler)
  • August 1923: Heinrich Struß (Bürogehilfe)
  • September 1923: Paul Bronischewski (Lehrling)
  • Oktober 1923: Richard Gräf (Arbeiter)
  • Oktober 1923: Wilhelm Erdner (Lehrling)
  • Oktober 1923: Hermann Wolf (Arbeiter)
  • Oktober 1923: Heinz Brinkmann (Schüler)
  • November 1923: Adolf Hannappel (Zimmermann)
  • Dezember 1923: Adolf Hennies (Arbeiter)
  • Januar 1924: Ernst Spicker (Schlosser)
  • Januar 1924: Heinrich Koch (Arbeiter)
  • Februar 1924: Willi Senger (Arbeiter)
  • Februar 1924: Hermann Speichert (Lehrling)
  • April 1924: Alfred Hogrefe (Lehrling)
  • April 1924: Hermann Bock (Arbeiter)
  • April 1924: Wilhelm Apel (Lehrling)
  • April 1924: Robert Witzel (Lehrling)
  • Mai 1924: Heinz Martin (Lehrling)
  • Mai 1924: Fritz Wittig (Reisender)
  • Mai 1924: Friedrich Abeling (Schüler)
  • Juni 1924: Friedrich Koch (Lehrling)
  • Juni 1924: Erich de Vries (Bäckergeselle)
Zu dem großen Prozess den siebenundzwanzigfachen Mörder Haarmann in Hannover, wozu hundertundneunzig Zeugen geladen sind. Der Gas-Ofen in der Wohnung Haarmanns, in welcher er teilweise Leichenstücke verbrannte. (Quelle: Bundesarchiv Bild Friedrich Haarmann / Lizenz: Creative Commons)

Fritz Haarmann Todesursache

Am 19. Dezember 1924 wurde Fritz Haarmann schließlich zum Tode verurteilt und vom Magdeburger Scharfrichter Carl Gröpler enthauptet. Die Hinrichtung erfolgte am 15. April 1925 unbemerkt von der Öffentlichkeit im Hof des Gerichtsgefängnisses in Hannover.

Der Kopf wurde später im Institut für Rechtsmedizin der medizinischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen als Präparat aufbewahrt. Dort gab es Überlegungen, ihn als Teil einer öffentlichen Ausstellung der Rechtsmedizin Göttingen zu zeigen. Man enschied sich jedoch dagegen Der Kopf wurde daraufhin eingeäschert und im März 2014 anonym bestattet.

Das „Haarmann-Lied“ aus der Operettenszene

Das „Haarmann-Lied“ ist ein berühmtes Werk, welches in der Operettenszene sehr beliebt war. Walter Kollo sang verschiedene Versionen des Liedes, jede mit anderen Strophen. Jazzmusiker Hawe Schneiders Dixieland-Version des Songs war 1961 vier Wochen lang in den Top 10 der Musikmarkt-Hitparade, dem Vorläufer der heutigen Single-Charts. Das Lied wurde auch von verschiedenen Bands und Musikprojekten vertont oder zitiert.

Haarmann-Lied Strophe 1 und 2

Warte, warte nur ein Weilchen,
bald kommt Haarmann auch zu dir,
mit dem kleinen Hackebeilchen,
macht er Schabefleisch aus dir.
Aus den Augen macht er Sülze,
aus dem Hintern macht er Speck,
aus den Därmen macht er Würste
und den Rest, den schmeißt er weg.

In Hannover an der Leine,
Rote Reihe Nummer 8,
wohnt der Massenmörder Haarmann,
der schon manchen umgebracht.
Haarmann hat auch ein’ Gehilfen,
Grans hieß dieser junge Mann.
Dieser lockte mit Behagen
alle kleinen Jungen an.

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jw
Quellen: wikipedia , kabeleinsdoku