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Amoklauf in Hamburg: Auch nach Mitwissern gesucht

Auch eine Woche nach dem Amoklauf in Hamburg hat die Polizei keine Antwort auf die Frage nach dem Warum. Bringt die Befragung des näheren Umfelds des Täters die Ermittler auf eine Spur?

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Blumen und Kerzen vor dem Eingangsbereich eines Gemeindehauses der Zeugen Jehovas. Nach der Amoktat in den Räumen der Zeugen Jehovas in Hamburg dauern die Ermittlungen weiter an.
Foto: Christian Charisius/dpa

Eine Woche nach dem Amoklauf mit acht Toten bei den Zeugen Jehovas in Hamburg ist die Polizei auch auf der Suche nach möglichen Mitwissern. Es gebe dazu Befragungen im Umfeld des Täters Philipp F., sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

«Grundsätzlich sind diese Befragungen erstmal da, um sich ein komplettes Bild von Philipp F. zu machen. Das Ziel ist, den Opfern und Angehörigen die Frage nach dem Warum zu beantworten. Aber natürlich gucken wir auch, ob da irgendwie eine Person dabei ist, die eine strafrechtliche Mitverantwortung trägt.» Es sollen dazu auch Mitglieder des Hamburger Waffenclubs befragt werden, in dem der Todesschütze Mitglied war. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Bei der Tat am Donnerstagabend vor einer Woche hatte der 35 Jahre alte Deutsche im Hamburger Norden sieben Menschen – darunter ein ungeborenes Kind – mit Schüssen aus einer halbautomatischen Pistole getötet und sich danach selbst umgebracht. Neun Menschen wurden verletzt.

Die Zeugen Jehovas sind eine religiöse Gruppe, die vor allem in Nordamerika und Europa verbreitet ist. Viele Kritiker bemängeln ihre dogmatische Haltung und ihren rigiden Glauben. Einige kritisieren auch die Praxis der Organisation, Unwissenheit unter den Mitgliedern zu fördern und wichtige Entscheidungen hinter verschlossenen Türen zu treffen. Darüber hinaus hat die Organisation in der Vergangenheit auch heftige Kritik erfahren, weil sie manche medizinische Behandlungen wie Bluttransfusionen ablehnt.

Es gibt auch kritische Stimmen, die anprangern, dass es keinerlei Wahrnehmung oder Gewährung von Rechten für Frauen in der Organisation gibt. Zudem laufen viele Zeugen Jehovas Gefahr, isoliert zu leben und sich von Familien und Freunden abzusondern.

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