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Nato ruft zweithöchste Warnstufe aus, Mitarbeiter nach Hause geschickt

Die Sicherheitsstufe Charlie wurde ausgerufen aufgrund möglicher Bedrohung. Ermittlungen laufen, Flugverkehr eingeschränkt.

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Displays zeigten die Sicherheitsstufe Charlie an.
Foto: Christoph Reichwein/dpa

Die Nato hat am Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen, Nordrhein-Westfalen, die zweithöchste Warnstufe ausgerufen und Mitarbeiter nach Hause geschickt. Was bisher bekannt ist:

WAS WIR WISSEN

Worum es geht: Die Frühwarn- und Kontrolltruppe der Nato hat auf ihrem Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen bei Aachen die zweithöchste Warnstufe Charlie ausgerufen. Alle Mitarbeiter, die nicht für den Einsatz benötigt würden, seien als Vorsichtsmaßnahme nach Hause geschickt worden, sagte ein Sprecher der Air Base. Hintergrund seien nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen.

Was die Sicherheitsstufe Charlie ist: Diese bedeutet im Nato-Jargon, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischen Aktionen gegen das Bündnis sehr wahrscheinlich ist. «Dies ist kein Grund zur Besorgnis und eine reine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können», sagte der Sprecher der Air Base. 

Die höchste Stufe ist Delta. Diese wird bei der Nato üblicherweise ausgerufen, wenn ein Terroranschlag stattgefunden hat oder unmittelbar bevorsteht.

In Geilenkirchen in der Nähe von Aachen hat die NATO den Luftwaffenstützpunkt stationiert: Das fliegende Frühwarnsystem Awacs. 14 umgebaute Boeing-707-Maschinen überwachen den Luftraum, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und das Bündnis zu warnen. Der multinational zusammengesetzte Verband führt klassische Luft- und Seeraumüberwachung durch und dient in Einsätzen als fliegende Kommandozentrale zur Führung von Kampfflugzeugen.

Der Verband hat an vielen Einsätzen teilgenommen, wie zum Beispiel auf dem Balkan und in Afghanistan. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine verlegte die Nato vorübergehend Flugzeuge nach Rumänien.

Die Polizei Köln hat am Abend die Ermittlungen übernommen. Es wurden keine weiteren Details bekannt gegeben, auch nicht die Anzahl der Einsatzkräfte. Ein dpa-Reporter vor Ort sah, dass Polizeiwagen auf dem Gelände waren.

Sicherheitslage: Schon im Juli gab es Medienberichten zufolge eine erhöhte Alarmbereitschaft auf US-Militärstützpunkten in Deutschland und anderen europäischen Ländern aufgrund der Terrorgefahr. Laut dem US-Sender CNN wurde am Wochenende auf den Stützpunkten die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie ausgerufen, wie zwei nicht genannte Regierungsvertreter berichteten. Die Art der mutmaßlichen Bedrohung blieb unklar.

WAS WIR NICHT WISSEN

Man kann zurzeit nur spekulieren, warum letztendlich die Sicherheitsstufe in Geilenkirchen erhöht wurde. Polizei, Verteidigungsministerium und Nato haben dazu keine Angaben gemacht.

Mögliche Verbindungen: Laut Medienberichten wurden am Donnerstag zuvor mehrere Drohnen über einem Industriegelände in Brunsbüttel gesichtet. Es ist unklar, woher sie kamen und welches Ziel sie verfolgten. Ob dies mit der erhöhten Sicherheitsstufe in Geilenkirchen zusammenhängt, ist nicht bekannt.

Es ist unklar, ob die Sabotagefälle an verschiedenen Bundeswehrstandorten vor etwa einer Woche mit der Sicherheitsstufe in Geilenkirchen zusammenhängen. Nach der Überprüfung wurde jedoch Entwarnung gegeben. Polizei und Staatsschutz ermittelten nach einem Sicherheitsvorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts, dass das Trinkwasser verunreinigt worden sein könnte.

Auch in Geilenkirchen gab es verdächtige Beobachtungen. Laut Sicherheitskreisen wurde eine Person im Umfeld des Flughafens vorübergehend festgenommen, um befragt zu werden, jedoch hat sich der Verdacht nicht bestätigt.

Der Flugverkehr am Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen könnte am Freitag möglicherweise wieder aufgenommen werden, jedoch war dies unklar. Ein Sprecher der Nato Airborne Early Warning and Control Force (AWACS) Geilenkirchen gab an, dass die erhöhte Sicherheitsstufe voraussichtlich bis Freitagvormittag bestehen bleiben wird.

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dpa