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Razzia gegen mutmaßliche «Reichsbürger»-Terrorzelle

Ein Großaufgebot der Polizei geht erneut gegen mutmaßliche Unterstützer im Reichsbürgermilieu vor.

Mutmaßliche «Reichsbürger»-Terrorgruppe: Die Polizei hat bei einer Razzia in drei Bundesländern Objekte durchsucht.
Foto: David Inderlied/dpa

Mit einer Razzia geht die Bundesanwaltschaft gegen mögliche Unterstützer der mutmaßlichen Terrorgruppe um den «Reichsbürger»-Ideologen Heinrich XIII. Prinz Reuß vor. Ein Großaufgebot der Polizei durchsucht seit dem frühen Dienstagmorgen sieben Objekte und drei Grundstücke in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein, wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft mitteilte. Zuerst hatte der «Spiegel» berichtet.

Die Aktionen waren gegen zwei Verdächtige aus Baden-Württemberg gerichtet. Die Sprecherin sagte, dass ihnen die Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird.

Nach dpa-Informationen werden Wohnräume der beiden Beschuldigten in Althengstett und Bad Teinach (beide Kreis Calw) durchsucht sowie dortige Grundstücke. Die beiden Beschuldigten, ein Mann im Alter von 73 Jahren und eine 63 Jahre alte Frau, stehen im Verdacht, der «Reichsbürger»-Gruppierung um Prinz Reuß zum Jahreswechsel 2021/2022 Räumlichkeiten in Sachsen für die Durchführung von Rekrutierungsveranstaltungen zur Verfügung gestellt haben. Mutmaßlich führende Köpfe der Gruppe müssen sich derzeit vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main verantworten. Die weibliche Beschuldigte soll zudem einem von ihnen, Rüdiger v. P., im Herbst 2021 ein Auto überlassen haben.

Über 700 Beamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei sowie der Landespolizeien von Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sind an den Durchsuchungsmaßnahmen beteiligt.

Laut der Sprecherin der Bundesanwaltschaft gehören dazu auch Spezialeinheiten des Bundes und des Landes Baden-Württemberg. Die Maßnahmen in Baden-Württemberg werden vom Kampfmittelräumdienst des Landes unterstützt, während in Sachsen das Technische Hilfswerk beteiligt ist. Es wurde auch berichtet, dass schweres Gerät im Einsatz ist.

dpa