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DFB-Frauen starten souverän ins olympische Turnier

Deutsche Fußballerinnen besiegen Australien 3:0 und unterstreichen ihre Medaillenambitionen. Neuer Triumph in Rio de Janeiro?

Nach Hegering Kopfball: Torjubel im DFB-Team.
Foto: Daniel Cole/AP/dpa

Die deutschen Fußballerinnen, unter der Leitung von Horst Hrubesch, haben souverän und selbstbewusst am olympischen Turnier teilgenommen und ihre Ambitionen auf Medaillen unterstrichen. Trotz des Fehlens von Lena Oberdorf erzielten die DFB-Frauen einen 3:0 (1:0)-Sieg gegen Australien in Marseille. Im Stade Vélodrome erzielten Abwehrchefin Marina Hegering (24. Minute) und Lea Schüller (64.) sowie Jule Brand (68.) die Tore gegen die Matildas vor nur wenigen Tausend Zuschauern.

Ann-Katrin Berger konnte sich besonders über den Erfolg einen Tag vor der Eröffnungsfeier in Paris freuen, da sie die neue Nummer 1 im deutschen Tor ist. Acht Jahre nach dem Gold-Triumph von Rio de Janeiro sorgte die deutsche Auswahl jedenfalls für eine starke Rückkehr auf die Olympia-Bühne.

Schon am Sonntag wird es gegen Rekord-Weltmeister USA ebenfalls in der südfranzösischen Hafenstadt weitergehen. Drei Tage später ist Sambia der Gegner in Saint-Étienne. Da nicht nur die Gruppenersten und -zweiten ins Viertelfinale einziehen, sondern auch die beiden besten Dritten aus drei Gruppen, könnte der Erfolg gegen Australien schon die halbe Miete fürs Weiterkommen sein.

Oberdorfs Trikot mit der 6 mit auf dem Teamfoto 

Kurz vor dem Spiel hielt Stürmerin Schüller das Trikot mit der Nummer 6 von der verletzten Oberdorf hoch. Die 22-jährige künftige Münchnerin wurde im Mittelfeld von Alexandra Popp ersetzt – die Kapitänin machte das mit viel Überblick und schaltete sich auch immer wieder in die Angriffe ein. Torjägerin Popp ist die einzige Spielerin, die beim 2:1-Endspiel-Sieg gegen Schweden 2016 auf dem Rasen stand.

Gwinn mit zwei Eckball-Vorlagen 

Vor den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Geschäftsführer Andreas Rettig und Christian Wück, der nach den Spielen die Nachfolge von Hrubesch antritt, starteten die deutschen Frauen konzentriert. Genau das hatte Hrubesch nach einigen frühen Gegentoren seit dem WM-Debakel von Australien 2023 gefordert.

Die Australierinnen vermissten die Überraschungsmomente im Angriff, da ihre Kapitänin Sam Kerr (Kreuzbandriss) fehlte. Allerdings standen Hegering und Kathrin Hendrich in der Innenverteidigung sicher.

Berger hat sich Platz von Frohms erkämpft 

Ann-Katrin Berger lauschte vor dem Anpfiff mit einem breiten Lächeln die Nationalhymne. Hrubesch hatte die 33 Jahre alte Torhüterin vom US-Club NJ/NY Gotham FC tatsächlich zwischen die Pfosten gestellt und damit für die sich andeutende Wachablösung gesorgt. Eine bittere Entscheidung für die langjährige Stammkeeperin Merle Frohms: Die 29-Jährige vom VfL Wolfsburg war bei der EM 2022 in England und bei der WM 2023 in Australien die Nummer 1. Aber Berger zeigte eine tadellose Leistung.

Im elften Länderspiel sorgte Berger sofort für Torgefahr – auf der anderen Seite: Nach einem schnellen Abschlag weit über die Mittellinie rannte Jule Brand los und schoss aus zehn Metern über die Latte (10.). Beim 4:0-Sieg in Hannover gegen Österreich hatte Berger bereits zwei Tore auf ähnliche Weise vorbereitet. Nach weiteren fünfzehn Minuten erzielte Hegering das verdiente 1:0, als sie den Ball nach einer Ecke von Giulia Gwinn einköpfte.

Wie bereits beim ersten Tor, gab Gwinn auch beim 2:0 durch ihre Bayern-Kollegin Schüller mit einem Eckball die präzise Vorlage. Ohne nachzulassen, setzten die DFB-Frauen ihr Spiel fort und erhöhten durch die agile Brand sogar auf 3:0.

dpa