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Freispruch für Tennisstar Jannik Sinner in Dopingfall, Wada legt Berufung ein

Wada fordert Sperre von einem bis zwei Jahren trotz fehlendem vorsätzlichen Verschulden und Fahrlässigkeit. Tennis-Agentur begründet Freispruch mit glaubwürdiger Erklärung von Sinner.

Jannik Sinner muss trotz eines Freispruchs nach einem Dopingbefund weiter eine Sperre fürchten.
Foto: Wally Nell/ZUMA Press Wire/dpa

Trotz eines Freispruchs nach zwei positiven Doping-Tests droht dem italienischen Tennisstar Jannik Sinner weiterhin eine Sperre. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hat am vergangenen Donnerstag Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof Cas in Lausanne eingelegt.

Der Weltranglistenerste Sinner wurde im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet. Trotzdem erhielt der 23-Jährige keine Sperre. Die Tennis-Agentur Itia erklärte den Freispruch damit, dass dem zweimaligen Grand-Slam-Turniergewinner weder vorsätzliches Verschulden noch Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte.

Diese Feststellung ist nach Ansicht der Wada «nach den geltenden Regeln nicht korrekt». Die Wada mit Sitz im kanadischen Montréal fordert daher «eine Sperre von einem bis zwei Jahren» für Sinner. Eine zusätzliche Streichung von Ergebnissen neben denen, die bereits vom erstinstanzlichen Gericht veranlasst wurden, verlangt die Behörde aber nicht. Sinner hatte Anfang September die US Open gewonnen. 

Wie erklärt sich Italiens Sportstar?

Sinner erklärte in einem Statement, das er in den sozialen Netzwerken veröffentlichte, dass die Substanz über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Der Betreuer habe ein in Italien rezeptfreies Clostebol-haltiges Spray benutzt, um einen Schnitt an seinem Finger zu behandeln.

https://x.com/janniksin/status/1825897168109969698

Laut Itia fanden wissenschaftliche Experten Sinners Erklärung glaubwürdig. Daher entschied die Tennis-Agentur, Sinner zumindest vorläufig nicht zu suspendieren. Dies sorgte innerhalb der Tennis-Szene für Verwirrung.

dpa