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Amazon Prime Video erhöht Preis für werbefreies Streaming

Amazon Prime Video führt einen Aufpreis von 2,99 Euro pro Monat ein, um werbefrei zu streamen. Kunden können jedoch ihr Abo kündigen und erhalten eine Rückerstattung der nicht verbrauchten Gebühren.

Amazon Prime Video zählt zu den beliebtesten Streaming-Apps.
Foto: BigTunaOnline/Shutterstock.com

Instagram, Facebook, Netflix, Disney+ und nun auch Amazon Prime Video: Alle diese Anbieter haben in den vergangenen Wochen und Monaten ein Abonnement ohne Werbung eingeführt. Wenn man also keine Werbung sehen möchte, muss man (mehr) bezahlen. Das neueste Beispiel ist Amazon, das ab sofort für werbefreies Streaming auf Prime Video drei Euro mehr als den Standardpreis verlangt. Das sollten die Kunden wissen.

Bestehende Kunden von Amazon Prime, die nichts an ihrem Abo ändern, sehen künftig beim Streaming ihrer Serien, Filme, Dokus und Sportevents Werbung. Der Versandriese sagt, dies sei notwendig, um “weiterhin in Top-Entertainment und Live-Sportinhalte zu investieren und diese Investition langfristig zu erhöhen”. Als Ziel gibt Amazon aus, “deutlich weniger Werbung zu zeigen als traditionelle Fernsehsender und andere Videostreaming-Anbieter”. Wie das “Wall Street Journal” aus internen Amazon-Papieren zitiert, soll es um bis zu dreieinhalb Minuten Werbung pro Stunde gehen.

Ab dem 5. Februar wird von dem Unternehmen ein zusätzlicher Betrag von 2,99 Euro pro Monat verlangt, um weiterhin werbefrei auf Prime Video zugreifen zu können. Der reguläre Preis für Amazon Prime beträgt 8,99 Euro pro Monat. Insgesamt fallen also monatlich 10,98 Euro an, um Amazon Videos ohne Werbung streamen zu können. Personen, die Amazon Prime ausschließlich für den Versand kostenloser Pakete nutzen, sind von dieser Änderung nicht betroffen.

Kippen die Gerichte Amazons Vorgehen?

Die Kunden in den USA sind unzufrieden, da trotz der zusätzlichen Zahlung vor und nach Filmen und Videos immer noch Werbung zu sehen ist, obwohl die Werbefrei-Option letzten Sommer eingeführt wurde. Laut Berichten des Branchenportals “Golem” kann diese Werbung auch nicht wie bisher üblich bei Amazon-Eigenproduktionen übersprungen oder vorgespult werden.

Das Urteil darüber, ob diese Veränderung in Deutschland umgesetzt wird, steht noch aus. Die Stiftung Warentest betrachtet Amazons Vorgehen als einseitige Preiserhöhung, für die das Unternehmen nicht die Zustimmung seiner Kunden eingeholt hat.

Laut dem Amtsgericht Berlin-Neukölln liegt bereits mindestens eine Klage vor, da das Vorgehen von Amazon als rechtswidrig angesehen wird. Es besteht jedoch die Möglichkeit, das Abonnement aufgrund der Änderung zu kündigen und die nicht verbrauchten Abo-Gebühren bis zur Kündigung zurückerstattet zu bekommen.

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