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Hohe Nachfrage nach Munition bringt Rheinmetall Wachstumsschub

Rheinmetall verzeichnete im ersten Quartal 2024 einen Umsatzanstieg in der Munitionssparte um 70 Prozent.

Rheinmetall produziert Munition für Panzer, Artillerie und Flugabwehr-Geschütze.
Foto: Henning Kaiser/dpa

Der Rüstungskonzern Rheinmetall verzeichnete im ersten Quartal 2024 einen starken Wachstumsschub aufgrund der hohen Nachfrage nach Munition. Der Umsatz in der Munitionssparte stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf 362 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Düsseldorf mitteilte. Der Auftragsbestand in diesem Bereich lag Ende März bei 1141 Millionen Euro, fast doppelt so hoch wie im Vorjahr. Rheinmetall produziert Munition für Panzer, Artillerie und Flugabwehr-Geschütze, wobei ein großer Teil in die Ukraine geliefert wurde. Durch den Erwerb des spanischen Munitionsherstellers Expal hat sich Rheinmetall in diesem Bereich verstärkt, außerdem wurden bestehende Produktionsflächen erweitert.

Der Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 hat das Geschäft von Rheinmetall kräftig angekurbelt, und der Börsenkurs hat sich seitdem etwa verfünffacht. Deutschlands größter Rüstungskonzern profitierte auch von zusätzlichen Mitteln der Bundesregierung. Nach eigenen Schätzungen erhält Rheinmetall schrittweise etwa 30 Milliarden Euro aus einem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für die Bundeswehr – verteilt über mehrere Jahre, wie es bei Rüstungsaufträgen üblich ist.

Unterstützung der Ukraine als Hauptgrund

Zudem spielte die Waffenschmiede eine zentrale Rolle bei der westlichen Unterstützung der Ukraine: Im Auftrag der Bundesregierung brachte die Firma beispielsweise 80 Marder-Schützenpanzer auf Vordermann und schickte sie gen Osten. «Weitere 40 Schützenpanzer Marder werden zwischen Mai und September 24 geliefert», sagte Vorstandschef Armin Papperger am Dienstag bei der Online-Hauptversammlung des Dax-Konzerns. Außerdem lieferte Rheinmetall andere Panzer sowie Flugabwehr und vor allem die dringend benötigte Munition an die Ukraine. 

Bei der Hauptversammlung wurde Papperger gefragt, was das größte Erfolgserlebnis des vergangenen Jahres für ihn gewesen sei. «Das größte Erfolgserlebnis für mich war, wie stark wir der Ukraine helfen konnten», antwortete der Manager. «Diese Menschen kämpfen mit ihrem Blut für die Freiheit Europas, wir haben extrem viel der Ukraine liefern können.»

Insbesondere die Munitionssparte wächst

Im Bereich der Munition verzeichnete Rheinmetall das stärkste Wachstum. Auch andere Bereiche des Rüstungskonzerns mit seinen 28.600 Mitarbeitern entwickelten sich positiv. Der Gesamtumsatz stieg im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis um 60 Prozent auf 134 Millionen Euro anstieg. An der Börse fiel der Aktienkurs am Dienstag jedoch leicht, da Analysten höhere Erwartungen hatten. Trotz dieses kleinen Rückschlags bleibt der Rheinmetall-Kurs weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

dpa