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Sänger zündet sich selbst an und stirbt

Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, um zu solch einem Mittel zu greifen?

Foto: Depositphotos

Es muss ein schrecklicher Anblick gewesen sein: Ein lichterloh brennender Mensch inmitten der Metropole.

Der bekannte Musiker verbrannte sich vor dem Regierungssitz in der Hauptstadt. Er protestierte damit gegen die Besetzung seiner Heimat durch ausländische Truppen.

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<h2>Selbstverbrennung: Tibetischer Sänger Tsewang Norbu protestiert gegen China</h2>

Die tibetische Exilregierung trauert über die Selbstverbrennung des Künstlers Tsewang Norbu. Dieser starb am 25. Februar vor dem Potala-Palast in Lhasa, Tibet. Der 25-Jährige protestierte mit seiner Aktion gegen die chinesischen Besatzer.

Der Onkel des Sängers, Sogkhar Lodoe, ist einer der bekanntesten tibetischen politischen Gefangenen, der bereits 23 Jahre für zwei frühere Verurteilungen im Gefängnis verbüßt hat, als er im Januar 2018 zu 18 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er vor dem Potala-Palast protestiert hatte.

Mehrere Quellen, darunter auch Nachrichtenagenturen, berichteten über den Vorfall; „Radio Free Asia“ bestätigte unter Berufung auf eine anonyme Quelle, dass der tibetische junge Mann gestorben ist.

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Weitere Informationen über den Ort, die Art und den genauen Zeitpunkt von Norbus Tod können derzeit nicht ermittelt werden, da der Informationsfluss aus Tibet stark eingeschränkt ist.

Tsewang Norbu war ein bekannter zeitgenössischer Sänger und Komponist. Er galt als eine der aufstrebenden und einflussreichen Künstler in Tibet. Er hat viele Hit-Singles produziert, darunter „Tsampa“, „Dress Up“ und „Except You“, um nur einige zu nennen.

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<h2>Tibet durch China besetzt – immer wieder gibt es Proteste</h2>

Die Selbstverbrennung von Norbu ist der jüngste Fall seit 2019 und der erste in Lhasa seit 2012. Seit 2009 haben sich mindestens 158 Tibeterinnen und Tibeter in Tibet selbst verbrannt, die meisten von ihnen mit tödlichem Ausgang, um gegen die chinesische Herrschaft in Tibet zu protestieren. Die meisten Forderungen der Selbstverbrenner, die sich in ihren Slogans widerspiegeln, fordern die Freiheit Tibets und die Rückkehr des tibetischen Exilführers, Seiner Heiligkeit des Dalai Lama, nach Tibet.

Der Vorfall ereignete sich wenige Tage vor dem 10. März, dem „Tag des tibetischen Aufstands“, der jährlich zum Gedenken an den tibetischen Aufstand von 1959 in Lhasa gegen die chinesischen Invasionstruppen in Tibet begangen wird. Bei der gewaltsamen Niederschlagung durch die chinesische Armee starben nach Angaben der tibetischen Exilregierung, die offiziell als Zentrale Tibetische Verwaltung bezeichnet wird, über 85 000 Tibeter.

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Das geistliche Oberhaupt Tibets im Exil, der Dalai Lama, wird von der chinesischen Führung als Separatist geschmäht, der Tibet, das 1950 gewaltsam nach China eingemeindet wurde, von der Kontrolle Pekings abspalten will. Der Dalai Lama selbst sagt nur, dass er eine größere Autonomie für Tibet als Teil Chinas anstrebt, allerdings mit garantiertem Schutz für Tibets Sprache, Kultur und Religion.

Die chinesischen Behörden halten die Region fest im Griff, schränken die politischen Aktivitäten der Tibeter und die friedliche Äußerung ihrer ethnischen und religiösen Identität ein und setzen die Tibeter Verfolgung, Folter, Inhaftierung und außergerichtlichen Tötungen aus.

Quellen: Spiegel, Central Tibetan Administration, Radio Free Asia

nf24