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Massive Drogen-Razzien in Frankreich: 7177 Dealer festgenommen

Polizeieinsätze "Place nette" gegen Drogenverkaufspunkte in französischen Städten, auch Bürgermeisterin mit 70 kg Cannabis festgenommen.

Will die rund 4000 Drogenverkaufspunkte im Land beseitigen: Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin.
Foto: Thomas Samson/3p-afp/dpa

In umfangreichen Drogen-Razzien in zahlreichen französischen Städten wurden innerhalb eines halben Jahres 7177 mutmaßliche Dealer festgenommen. Bei den insgesamt 482 Razzien wurden zudem 3,6 Tonnen Drogen, Hunderte Waffen sowie 11,3 Millionen Euro an kriminellen Geldern beschlagnahmt, wie Innenminister Gérald Darmanin mitteilte.

Die Polizeieinsätze unter dem Namen «Place nette» (sauberer Platz) sollten fortgesetzt werden. Sie sind Bestandteil einer im vergangenen Sommer gestarteten Strategie, die die Beseitigung der rund 4000 Drogenverkaufspunkte im Land zum Ziel hat. Polizeibeamte werden dazu an den entsprechenden Stellen der Städte über eine längere Zeit rund um die Uhr eingesetzt.

Die Maßnahmen sollen Drogenhändler festnehmen und verhindern, dass sie nach einer kurzen Polizeiaktion ihr Geschäft nur wenige Meter weiter fortsetzen. Gerade in den Hochhaussiedlungen vieler französischer Großstädte operieren Drogenbanden und erschweren den anderen Bewohnern das Leben.

Gewalttätige Abrechnungen zwischen Banden führen wiederholt dazu, dass auch Unbeteiligte ums Leben kommen. Die Situation in der Hafenstadt Marseille ist besonders problematisch, wo im vergangenen Jahr 49 Menschen bei Gewalttaten im Drogenmilieu ums Leben kamen.

Bei einer Drogen-Razzia in der Kleinstadt Avallon im Burgund wurde am Sonntag eine ungewöhnliche Festnahme durchgeführt. Im Wohnhaus der Bürgermeisterin wurden 70 Kilogramm Cannabis von den Fahndern entdeckt. Die Rathauschefin wurde festgenommen, wie der Sender France Info und weitere Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Auch die von der Bürgermeisterin betriebene Apotheke wurde durchsucht.

dpa