Inflation, hohe Beschaffungskosten und zögernde Kunden: Höhere Preise für Backmischungen, Tiefkühlpizzen und Puddingpulver bringen Dr. Oetker wieder Milliarden Euro in die Kasse.
Dr. Oetker legt trotz Konsumflaute bei Lebensmitteln zu
Die Dr.-Oetker-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2023 mit ihrer Lebensmittelsparte einen Umsatz von 4,17 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Unternehmen aus Bielefeld am Freitag bekannt gab.
Laut Mitteilung war das Geschäft im Jahr 2022 von geopolitischen Konflikten wie den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen geprägt. Inflation, Kostendruck beim Einkauf und höhere Produktpreise führten zu einer Zurückhaltung der Kunden beim Konsum. Trotzdem bezeichnete Albert Christmann, der Vorsitzende der Geschäftsleitung, das Jahr 2023 als insgesamt ordentlich.
Keine Angaben zum Gewinn
Das Familienunternehmen aus Ostwestfalen gibt traditionell keine Informationen zum Gewinn preis. Die Zahlen für die gesamte Gruppe mit dem Lieferdienst Flaschenpost, der Brauereisparte Radeberger und Hotels werden Mitte Juni von Dr. Oetker veröffentlicht.
Dr. Oetker erwartet für 2024 ein weiteres Umsatzwachstum in seiner Lebensmittelsparte mit rund 16.500 Beschäftigten aufgrund der Preiseffekte. Im Jahr 2023 sank die Anzahl der Mitarbeiter um etwa 400. Ein Grund dafür ist der Verkauf des Russlandgeschäfts nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Im Gesamtumsatz von 4,12 Milliarden Euro mit Pizzen, Kuchen, Backmischungen und Desserts sind auch die Einnahmen von Coppenrath & Wiese enthalten. Der Hersteller von Tiefkühlbackwaren aus Westfalen und Niedersachsen verzeichnete im letzten Geschäftsjahr aufgrund gestiegener Preise einen Umsatzzuwachs von 5,6 Prozent auf 520 Millionen Euro.