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Nach Krankheitsfällen: Wer übernimmt nun bei den Royals?

Prinzessin Kate fällt wegen einer Operation monatelang aus, auch König Charles steht eine Krankenhausbehandlung bevor. Notfalls müssten andere übernehmen – ein Beobachter hat vor allem zwei Namen im Kopf.

König Charles III. muss im Krankenhaus behandelt werden. Auch Prinzessin Kate fällt monatelang aus (Archivbild).
Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa

Obwohl es bei Hunderten von Angestellten schwer ist, von Personalnot zu sprechen, trifft dies nun auf die britische Königsfamilie zu. König Charles III. (75) fällt kurzfristig aufgrund einer Klinikbehandlung aus, seine Schwiegertochter Prinzessin Kate (42) wird sogar monatelang nach einer Operation abwesend sein, und auch ihr Ehemann, Thronfolger Prinz William (41), wird sich vorübergehend um die drei Kinder kümmern und seine Aktivitäten reduzieren.

Dabei sind deren Kalender meist gut gefüllt, einige Termine werden ausfallen müssen. «Es ist möglich, dass andere Mitglieder der Royal Family nun für die Engagements anderer einspringen, aber das hängt auch an deren Kalendern», sagt Verfassungsrechtler Craig Prescott von der Londoner Universität Royal Holloway. Charles‘ Schwester Prinzessin Anne zum Beispiel habe selbst zahlreiche Termine.

Charles‘ Aufgaben als Staatsoberhaupt

Sollte Charles als Staatsoberhaupt doch länger ausfallen, etwa mehrere Wochen, dann geht Prescott davon aus, dass der Monarch ranghohe Familienmitglieder als Vertreter bestimmt. Die «Counsellors of State» (Staatsräte) könnten dann königliche Aufgaben übernehmen, zum Beispiel Staatsdokumente unterzeichnen, Botschafter treffen oder am Kronrat («Privy Council») teilnehmen. Vorgeschrieben ist, dass mindestens zwei zusammenarbeiten.

«Obwohl der Palast bemüht ist, zu betonen, dass das bei diesem Anlass nicht notwendig sein wird. Aber man weiß es nie, sein Eingriff wird wahrscheinlich eine Vollnarkose erfordern», sagt Prescott im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Übernehmen könnten etwa Charles‘ Frau Königin Camilla (76), sein Sohn William, sein Bruder Prinz Edward (59) und seine Schwester Prinzessin Anne (73).

Auch Charles‘ zweiter Bruder Prinz Andrew (63) und sein zweiter Sohn Prinz Harry (39) stehen grundsätzlich auf der Liste, übernehmen aber keine öffentlichen Aufgaben – sie sind keine «working royals» mehr. Harry hatte sich mit seiner Frau Herzogin Meghan (42) vom Königshaus losgesagt und das Land verlassen; Andrew musste sich wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein zurückziehen. Prescott geht davon aus, dass notfalls Edward und Anne übernehmen würden, vor allem, wenn William bei seiner Frau sei.

Sorge um Prinzessin Kate

Am Mittwochnachmittag vergingen nur anderthalb Stunden zwischen den beiden Mitteilungen aus dem Königshaus. Zuerst wurde bekanntgegeben, dass Kate eine Operation im Bauchraum hatte. Sie wird voraussichtlich bis zu zwei Wochen im Krankenhaus bleiben und erst nach Ostern wieder öffentlich auftreten. Es wurden keine Details bekanntgegeben, um die Privatsphäre zu schützen, jedoch wurde bestätigt, dass es sich nicht um eine Krebserkrankung handelt.

Kurz danach wurde vom Buckingham-Palast bekannt gegeben, dass auch Charles sich einer Krankenhausbehandlung unterziehen muss, aufgrund einer vergrößerten Prostata. Prescott erklärt, dass der Ansatz des Palastes immer gewesen sei, dass die Gesundheit der königlichen Familie privat sei. Normalerweise würde eine Stellungnahme veröffentlicht, nachdem jemand ins Krankenhaus eingewiesen wurde.

Bei König Charles handle es sich um einen Routineeingriff und der Monarch versuche, seine Plattform zu nutzen, um das Bewusstsein zu schärfen und andere zu ermutigen, sich ebenfalls untersuchen zu lassen. «Vor allem Männer gehen nur ungern zum Arzt für solche Untersuchungen. In diesem Sinne zeigt der König Führung», sagt Prescott.

Ungewöhnliche Kommunikation für den Palast

«Noch nie gab es zuvor gleich eine zweifache Dosis royaler medizinischer Bekanntmachungen, die uns an die Zerbrechlichkeit des Menschseins erinnert», hieß es in der Boulevardzeitung «Daily Mail». Aber während der König in einem Alter sei, wo man solche Eingriffe erwarten könne, strahle Kate Jugend aus. Sie habe der Königsfamilie den dringend benötigten modernen Schwung gebracht.

Vor der London Clinic, in der Kate behandelt wird, warteten Reporterinnen und Reporter. Polizisten bewachten das Gebäude. Die Zeitung «Times» schrieb, Operationen im Bauchraum könnten schwerwiegend sein, aber Kates gesunder Lebensstil werde bei der Erholung helfen. Sie gilt zum Beispiel als sehr sportlich.

Die Kommentatorin Jennie Bond sagte dem Fernsehsender Sky News, dass es ernst sei, dass man zwei Wochen im Krankenhaus bleiben müsse, obwohl man die Prinzessin von Wales sei und rund um die Uhr zu Hause versorgt werden könne. Sie geht davon aus, dass Charles schnell wieder zurück sein werde. Prescott betont, dass eine Absage von Terminen nicht bedeutet, dass Treffen gar nicht mehr stattfinden würden. Sie könnten auch nachgeholt werden – manchmal dann in anderer Form.

dpa