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Strompreis steigt um mehr als 250 Prozent

Der Krieg gegen die Ukraine treibt den Strom- und Gas-Preis in schwindelerregende Höhe. Beleuchtung, Heizen und Autofahren werden unbezahlbar.

Foto: Depositphotos

Strom- und Gaspreise werden drastisch erhöht. Der Krieg in der Ukraine verstärkt den massiven Preisanstieg zusätzlich. An den Energiemärkten haben die Börsenpreise für kurzfristige Strom-Lieferungen deutlich zugelegt – um mehr als 250 Prozent pro Megawattstunde in den letzten zwei Wochen.

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Billig-Stromanbieter kündigen oftmals ihren Kunden und es wird immer schwieriger, ein günstiges Angebot zu finden. Hauptpreistreiber ist die Sorge um billiges Gas, also ob Gazprom weiterhin Gas günstig nach Europa liefern kann.

„Ein kurzfristiger Stopp der Erdgaseinfuhren würde ganze Industriezweige und die Versorgung der Haushalte mit Strom und Wärme massiv gefährden“, sagt Oliver Hermes, Chef des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft.

„Deutschland nutzt Erdgas noch immer in der Stromerzeugung – besonders im Winter. Erdgas machte 2021 im Durchschnitt 15 Prozent unseres Energiemixes aus, Kohlekraftwerke sogar knapp 28 Prozent, erklärt Andreae vom Branchenverband BDEW“. „Jeweils etwa die Hälfte der deutschen Gas- und Steinkohleimporte kommt aus Russland“, sagt sie. (T-Online). Durch den Krieg in Russland steigen die Gas-Preise und damit auch die Strom-Preise deutlich an.

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<h3>Müssen alle Haushaltskunden mit steigenden Preisen für Strom und Gas rechnen?</h3>

Ja, sagt Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ausnahmen sind Kunden, die noch laufende Verträge mit Preisgarantie haben. «Alle anderen müssen sich auf steigende Strom- und Gaspreise einstellen, und zwar heftig.»

<h3>Was raten Verbraucherschützer den Haushalten, die in diesen Tagen eine Erhöhungsmitteilung bekommen?</h3>

«Gucken und vergleichen, wie schrecklich es ist», sagt Sieverding. «Ist es noch einigermaßen verkraftbar oder sind es Mondpreise?» Gegebenenfalls sollten Verbraucher den Anbieter wechseln.

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<h3>Wie haben sich die Preise für Haushalte in den vergangenen Monaten entwickelt?</h3>

Bei Strom verzeichnete das Vergleichsportal Check24 zuletzt eine durchschnittliche Steigerung um 36 Prozent: Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden muss für einen im Februar abgeschlossenen Vertrag im Schnitt 2.053 Euro jährlich zahlen. Ein Jahr zuvor waren es noch 1.509 Euro.

Es gibt allerdings auch Stromversorger, die die Preise gesenkt haben. Seit August hat Check24 in 46 Fällen Senkungen in Grundversorgungstarifen registriert. Dem stehen allerdings 1.046 Erhöhungen gegenüber. Laut Bundesnetzagentur bezieht rund ein Viertel der Haushalte Strom im Grundversorgungstarif. Bei Gas wurden 1.374 Erhöhungen verzeichnet – und keine einzige Preissenkung.

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<h2>EEG-Umlage auf Stromrechnung wird abgeschafft</h2>

Die Ampel-Koalition hat im Februar ein Entlastungspaket geschnürt. Zentraler Baustein ist die auf Juli vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage zur Förderung von Ökostrom. Die Koalition erwartet, dass die Energieversorger die Entlastung in vollem Umfang an die Haushalte weitergeben. Laut Verivox würde dies für einen Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden in diesem Jahr für rund 89 Euro Entlastung sorgen.

Verbraucher und Firmen sollen nach dem Willen der Bundesregierung ab Juli keine EEG-Umlage mehr über die Stromrechnung bezahlen. Das Kabinett beschloss einen entsprechenden Entwurf von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der nun über die Fraktionen in den Bundestag eingebracht werden soll.

Doch Habeck machte gleich klar: Den massiven Anstieg der Strompreise werde diese Maßnahme allein nicht ausgleichen können. «Wir müssen aber angesichts der jetzt exorbitant gestiegenen Preise über weitere Entlastungen reden», betonte er.

<h3>Bei 6.000 Kilowattstunden etwa 133 Euro Ersparnis</h3>

Derzeit beträgt die EEG-Umlage 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Nach Verivox-Berechnungen spart ein Single-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 1.500 Kilowattstunden durch die Abschaffung in diesem Jahr rund 33 Euro (brutto). Ein Drei-Personen-Haushalt mit Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden spart den Angaben zufolge in diesem Jahr rund 89 Euro. Bei Haushalten mit einem Jahresverbrauch von 6.000 Kilowattstunden geht es demnach um rund 133 Euro. Auf ähnliche Zahlen kommt auch Check24.

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch forderte, zusätzlich die Energiesteuer auszusetzen, damit Gas, Öl und Sprit wieder bezahlbar würden. Außerdem solle ein einmaliger «Ukraine-Soli» für Multimillionäre und Milliardäre beschlossen werden, um die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu finanzieren. Diese dürften nicht allein von Bürgern mit kleinen Einkommen und Familien bezahlt werden, sagte Bartsch am Mittwoch. «Die Ampel muss umgehend auf die Preisbremse treten, um die ökonomischen Folgen des Krieges in Deutschland abzufedern», sagte Bartsch.

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Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft forderte weitere Entlastungsschritte. «Die Herausforderungen sind außergewöhnlich, daher bedarf es auch außergewöhnlicher Maßnahmen, um die Haushalte vor explodierenden Kosten zu schützen und die Handlungsfähigkeit der Unternehmen zu sichern», erklärte Verbandschefin Kerstin Andreae. «Die Politik muss hier alle Optionen prüfen, wie die Bürgerinnen und Bürger entlastet werden können», forderte sie. Das könne etwa die Senkung der Mehrwertsteuer auf Energie von 19 auf 7 Prozent und die Senkung der Stromsteuer auf das europäisch zulässige Mindestmaß bedeuten.

Quelle: T-Online

nf24