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Tierschutzbund kritisiert Umzug von Limburger Stadttauben auf Gnadenhof

Der Tierschutzbund fordert ein Stadttaubenmanagement mit Eiertausch für eine nachhaltige Lösung und warnt vor elenden Küken-Schicksalen.

Tierschützer halten nicht viel von dem geplanten Umzug von 200 Limburger Stadttauben auf einen Gnadenhof in Bayern. Das sei nur eine «kurzfristige Lösung» - die Stadt bleibe in der Pflicht.
Foto: Boris Roessler/dpa

Die Entscheidung, rund 200 Limburger Stadttauben auf einen Gnadenhof in Bayern umzusiedeln anstatt sie zu töten, wird von Tierschützern kritisiert. “Alleine mit der Entnahme der Tauben aus der Stadt sei es nicht getan”, erklärte der Deutsche Tierschutzbund. “Damit werde die Zahl der Tiere zwar kurzfristig reduziert, doch sie werde auch schnell wieder ansteigen.”

Tierschutzbund fordert Eiertausch

Der Tierschutzbund besteht darauf, dass die Stadt weiterhin verpflichtet ist, ein Stadttaubenmanagement mit Eiertausch einzurichten. Dies sei laut Verband die einzige tierschutzgerechte und nachhaltige Lösung für Mensch und Tier. Bei dieser Methode werden die Eier von Stadttauben entfernt und durch Attrappen ersetzt.

«Gleichzeitig muss auch an die Küken der eingefangenen Tiere gedacht werden, denn diese werden ohne ihre Eltern in ihren Nestern zurückbleiben und elendig verhungern und verdursten», so der Tierschutzbund. Es dürfe zudem nicht sein, dass Städte künftig ihre ungeliebten Stadttauben bei Tier- und Taubenschützern unterbringen lassen, «während sie selbst sich aus jeglicher Verantwortung stehlen». 

Die gefangenen Tauben müssten auch weiterhin ihr Leben in einer Voliere verbringen. Der Tierschutzbund hat außerdem angeboten, die Stadt Limburg bei der Entwicklung eines Konzepts für Stadttauben zu unterstützen.

Limburger hatten mehrheitlich für Taubentötung votiert

Seit Monaten sorgen Pläne in Limburg für Diskussionen, die darauf abzielen, die Taubenpopulation durch Tötung zu dezimieren. Bei einem Bürgerentscheid stimmten die Limburger Wähler mehrheitlich für die Umsetzung eines entsprechenden Beschlusses der Stadtverordneten.

Die Stadt favorisiert nun allerdings eine sanftere Lösung und hatte am Montag bekanntgegeben, dass die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl angeboten habe, rund 200 Tauben aus Limburg künftig auf einem ihrer Heimathöfe im oberpfälzischen Eslarn (Bayern) aufzunehmen und zu beherbergen. «Wir werden dieses Angebot als ein gegenüber der Tötung deutlich milderes Mittel gerne annehmen», hatte Limburgs Bürgermeister Marius Hahn (SPD) erklärt. 

Die Veranstaltung findet am 15. Juli um 18:00 Uhr im großen Saal des Hotels statt. “Bitte beachten Sie, dass die Teilnahmegebühr 50 Euro beträgt und vor Ort zu entrichten ist.”

dpa